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Friday, December 29, 2017

FOCUS-Online-Serie Teil 6 - Mehr Hartz-IV-Empfänger, schlechtere Noten: Wo es bei Integration von Flüchtlingen hakt

FOCUS-Online-Serie Teil 6: Mehr Hartz-IV-Empfänger, schlechtere Noten: Wo es bei Integration von Flüchtlingen hakt
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Hunderttausende Flüchtlinge sind in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen. Eine zentrale Herausforderung ist die Integration dieser Menschen.

Doch wie weit ist Deutschland bei dem Bemühen vorangekommen, Asylbewerber und Flüchtlinge mit Integrations- und Sprachkursen auf ein Leben hierzulande vorzubereiten und sie in Arbeit zu bekommen? FOCUS Online gibt einen Überblick.

Integrationskurse:

Seit November 2015 erhalten Asylbewerber und Geduldete mit jeweils guter Bleibeperspektive einen Zugang zu Integrationskursen des Bundes. Neuzuwanderer sind zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet, wenn sie sich nicht ausreichend auf Deutsch verständigen können.

Das BAMF hatte das Ziel, dass in diesem Jahr 430.000 Personen einen solchen Kurs besuchen. Doch laut eines Berichtes der „Welt“ wurde dieses Ziel verfehlt. Bis Mitte Dezember haben demnach nur 280.000 Asylbewerber teilgenommen. Zudem bleibe die Behörde auch bei der Wartezeit hinter den selbst gesteckten Erwartungen zurück. Statt sechs Wochen dauert es mehr als doppelt so lange, bis ein Asylbewerber einen Kurs antreten kann.

Zwei Jahre nach dem Flüchtlingssommer - der große FOCUS-Online-Überblick

Die Erfolgsquote der Teilnehmer sinkt dabei leicht, sowohl bei den Deutsch- als auch bei den Integrationskursen.

  • Deutschkurse: Im zweiten Halbjahr 2015 schafften noch gut 60 Prozent der Teilnehmer das höchste Level. Im ersten Halbjahr 2017 waren es nur noch knapp 52 Prozent.
  • Integrationskurse: Im ersten Halbjahr 2017 bestanden 90,8 Prozent der Teilnehmer den Kurs. 2016 waren es noch gut 92 Prozent, 2012 sogar gut 93 Prozent.

Arbeitsmarkt:

Wer sich noch im Asylverfahren befindet oder nur geduldet ist, darf in Deutschland meist nur eingeschränkt arbeiten. Anerkannte Asylbewerber hingegen dürfen eine Stelle annehmen oder sich selbständig machen. Finden die Betroffenen keine Beschäftigung, haben sie wie jeder andere Bürger Anrecht auf Grundsicherung und Hartz IV.

  • Hartz IV: Fast jeder dritte der rund 1,5 Millionen Schutzsuchenden in Deutschland bezieht Hartz IV, nämlich rund 584.000 (Stand. August). Damit machen sie rund 13 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger aus. Im Vorjahr gab es noch 333.000 Asylbewerber, die von Arbeitslosengeld II lebten. Ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit (BA) sagte FOCUS Online, ein wichtiger Grund für den Anstieg sei, dass viele Schutzsuchende erst in den vergangenen Monaten als Asylbewerber anerkannt wurden und damit zum ersten Mal überhaupt in dieser Statistik auftauchen können.
     
  • Jobs: Einer regulären Arbeit geht nur ein kleiner Teil der Schutzsuchenden nach, die sich derzeit in Deutschland aufhalten. Im September hatten rund 195.000 Asylbewerber aus den acht wichtigsten Herkunftsländern einen sozialversicherungspflichtigen Job, im Vorjahr waren es 120.000. Darunter sind allerdings auch Personen, die sich schon länger in Deutschland aufhalten. Die Mehrzahl der Asylbewerber ist in Zeitarbeitsfirmen untergekommen, viele auch im Gastgewerbe.

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  • Beschäftigungsquote: Die Beschäftigungsquote von Flüchtlingen aus den acht Ländern ist zwar mit 23 Prozent deutlich geringer als die von Deutschen (68 Prozent) oder Ausländern allgemein (47 Prozent). Sie ist allerdings innerhalb eines Jahres von einstmals 15 Prozent gestiegen. Der BA-Sprecher nennt zwei Gründe dafür: Zum einen griffen die Integrationsbemühungen langsam, vor allem die besseren Deutschkenntnisse vieler Flüchtlinge seien für den Arbeitsmarkt wichtig. Zum anderen bekämen mehr Asylbewerber angesichts der brummenden Wirtschaft eine Job-Chance. Doch laut der BA zeigten die vergleichsweise geringen Beschäftigungsquoten, dass die Integration in den Arbeitsmarkt „einen langen Atem“ brauche.
  • Soziale Integration

    Neben Arbeit oder Kursen spielen soziale Kontakte eine wesentliche Rolle, um die Integration von Flüchtlingen zu verbessern. Eine aktuelle Studie der Bosch-Stiftung zeigt hier deutliche Defizite auf.

Was uns Mut macht

Das Projekt „Campus for Change“ dient der Integration von Flüchtlingen. Dort treffen vorwiegend Studenten in der 1:1 Betreuung mit Flüchtlingen zusammen, unterstützen sie, bringen ihnen deutsche Gewohnheiten bei und zeigen ihnen die Stadt, die nun ihre neue Heimat ist. Wer das Projekt unterstützen will, wird im besten Fall selbst Mentor. Wem dafür die Zeit fehlt, der kann auch bei einem der Events mitmachen, die die Organisation jedes Jahr veranstaltet, wie ein Benefiz Volleyballspiel oder das alljährliche Charity-Konzert Act for Life. Mit den Einnahmen und Spenden finanziert sich „Campus for Change“. Wie aus Flüchtlingen und Studenten Freunde werden

Demnach streben viele Flüchtlinge in Deutschland neben finanzieller Unabhängigkeit nämlich vor allem an, neue Freunde zu finden. Viele der Zuwanderer nehmen die deutsche Gesellschaft zwar als ein gut organisiertes, aber auch verschlossenes Gemeinwesen wahr. Flüchtlinge klagten in den Interviews für die Studie über soziale Isolation. Sie kennen demnach meist nur Behördenvertreter und ehrenamtliche Helfer, haben aber keine privaten Beziehungen zu Deutschen.

Die Studie fordert deshalb die Gesellschaft auf, die Integrationsbemühungen der Flüchtlinge zu unterstützen. So müssten die Betroffenen am Leben in der Gemeinde teilhaben können und dafür aktiv eingeladen werden, etwa in Vereine, Bürgerinitiativen oder auf Dorf- und Stadtfeste.

Die Forscher mahnen aber auch die Zuwanderer und schreiben: „Nicht zuletzt ist eine wesentliche Bedingung für die Entstehung persönlicher Kontakte, dass Flüchtlinge selbst aktiv werden und für Begegnungen offen sind“

Im Video: Kaum jemand spricht darüber - Das ist die unangenehme Wahrheit, die hinter den sinkenden Flüchtlingszahlen steckt

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