Noch vor den geplanten Reden von Maas und Cavusoglu: Wegen eines schweren Unwetters in Solingen ist die Gedenkveranstaltung zum 25. Jahrestag des rassistischen Brandanschlags in der nordrhein-westfälischen Stadt am Dienstag abgebrochen worden.
Nach den ersten beiden Reden des Solinger Oberbürgermeisters Tim Kurzbach (SPD) sowie des nordrhein-westfälischen Integrationsministers und Vizeministerpräsidenten Joachim Stamp (FDP) wurde die Zeremonie am Nachmittag vorerst beendet. Im Anschluss hätten unter anderem Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und sein türkischer Kollege Mevlüt Cavosoglu sprechen sollen.
Bereits am Vormittag hatte eine Gedenkzeremonie des Landes in der Düsseldorfer Staatskanzlei stattgefunden, an der neben Regierungschef Armin Laschet auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) und Cavusoglu teilnahmen. Zudem hielt Mevlüde Genc eine Ansprache, die durch den Anschlag in der Nacht vom 29. Mai 1993 zwei Töchter, zwei Enkeltöchter und eine Nichte verloren hatte. Vier junge Rechtsextreme aus Solingen hatten damals das Haus der Familie Genc in Brand gesetzt. Sie wurden 1995 verurteilt.
Merkel lädt Erdogan nach Deutschland ein
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Angaben türkischer Medien im Rahmen der Veranstaltung nach Deutschland eingeladen. Die Einladung beziehe sich auf einen Termin nach den Wahlen vom 24. Juni in der Türkei, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag unter Berufung auf den türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu.
Aus deutschen Regierungskreisen hieß es, es komme dem Bundespräsidenten zu, den türkischen Präsidenten nach Deutschland einzuladen. Die Kanzlerin habe mit Cavusoglu über mögliche künftige Besuche gesprochen.
Am 24. Juni sind in der Türkei gleichzeitig Parlaments- und Präsidentenwahlen. Eine Wiederwahl Erdogans gilt keineswegs als sicher. Neben ihm stellen sich fünf weitere Kandidaten zur Wahl, darunter die Chefin der nationalkonservativen Iyi-Partei, Meral Aksener, und der Abgeordnete der Mitte-Links Partei CHP, Muharrem Ince. Setzt sich keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang durch, kommt es am 8. Juli zu einer Stichwahl.
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