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Sunday, September 30, 2018

Gewalt in der US-Metropole - Eine überraschende Meldung: 22 Stunden lang wurde in Chicago niemand erschossen

Gewalt in der US-Metropole: Eine überraschende Meldung: 22 Stunden lang wurde in Chicago niemand erschossen
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Chicago ist die drittgrößte Stadt der USA, ein Zentrum von Wirtschaft, Kultur und Tourismus – und durchschnittlich alle 15 Stunden wird jemand ermordet. Die Kriminalitätsrate in der Millionenstadt ist so irrsinnig hoch, dass es eine bemerkenswerte Nachricht ist, wenn es mal keine Schießereien gibt: Ganze 22 Stunden blieb es dieses Wochenende ruhig in der Stadt.

St. Louis, Baltimore und Detroit sind die Städte mit der höchsten Mordrate in den USA. Chicago steht in der Statistik „nur“ auf Platz 8, doch die Widersprüche in der 2,7-Millionen-Einwohner-Metropole sind groß: Chicago ist nach New York und Los Angeles das drittgrößte Wirtschaftszentrum des Landes und gilt als Stadt mit hoher Lebensqualität – zumindest, wenn man in der richtigen Ecke wohnt.

Denn die andere Realität ist, dass blutige Schießereien in einigen Stadtvierteln an der Tagesordnung sind. Eine Internetseite, die die Verbrechen in der Stadt umfassend dokumentiert, nennt Zahlen: Alle 2 1/2 Stunden wird in Chicago eine Person durch Schusswaffen verletzt, alle 15 Stunden stirbt jemand bei einer Schießerei. Von sinkenden Kriminalitätsraten keine Spur, in Chicago hat die Gewalt in den letzten Jahren sogar massiv zugenommen.

Stadt der Widersprüche

Von daher ist es fast eine kleine Sensation, wenn es über einen längeren Zeitraum ruhig bleibt. So wie dieses Wochenende, an dem mehrere lokale Medien vermelden: „Innerhalb von 22 Stunden gab es in Chicago keine Schießerei.“ Im Internet sorgte diese Meldung für viel Resonanz und ließ Diskussionen über die Hintergründe der Situation in Chicago wieder aufleben.

Auf der Diskussionsseite Reddit meldeten sich Einwohner von Chicago zu Wort. „Es kann buchstäblich am Wetter liegen“, erklärte ein Nutzer. „Die Mordrate ist im Winter niedriger.“ Die Unterschiede innerhalb der Stadt seien extrem. „Chicago ist eine der Städte mit den größten Trennlinien“, so ein anderer Nutzer. „Es gibt in der Stadt Kriminalitätshochburgen - und zwei Wohngegenden weiter kommt man womöglich nie mit Verbrechen in Kontakt. So ist es bei mir.“

Gang-Gewalt und Korruption

In den „schlechten“ Ecken der Stadt kommt es im Sommer dafür regelmäßig zu Extremsituationen: Am ersten Wochenende im August wurde der Statistik zufolge auf 75 Personen geschossen, 14 von ihnen starben. Selbst für Chicago-Verhältnisse waren das erschreckend blutige Tage. Das andere Extrem zeigt sich dieses Wochenende: Es gab „nur“ zwei Verletzte und 22 Stunden war komplette Ruhe. Im Vorjahr starben am selben Wochenende 5 Personen.

„Die Mordrate wird von den Gang-Schießereien künstlich in die Höhe getrieben“, kommentierte ein Nutzer auf Reddit. „Die Gangs massakrieren sich quasi ohne Unterlass gegenseitig.“ Tatsächlich gibt es aber keinen Konsens, warum die Gewalt gerade in Chicago derart angestiegen ist, denn auch andere US-Metropolen kämpfen mit Banden-Gewalt. Vielleicht liegt es auch am US-Bundesstaat Illinois, denn dessen Tradition der Korruption ist legendär: Von den letzten 7 Gouverneuren des Bundesstaats wanderten 3 ins Gefängnis.

Im Video: Trotz Freundschaft zu Clan-Bossen will Bushido von nichts gewusst haben

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