Eine 14-Jährige ist während des Unterrichts an einem Duisburger Gymnasium von Mitarbeitern der Ausländerbehörde abgeholt und mit ihren Eltern nach Nepal abgeschoben worden.
Die Familie wurde nach der Abholung am Montag zum Frankfurter Flughafen gebracht und dort der Bundespolizei übergeben, wie eine Sprecherin der Stadt Duisburg am Mittwoch sagte. Noch am Montagabend hätten die Eltern und ihre Tochter das Land mit einem Flieger verlassen. Zuvor hatten mehrere Medien über den Fall berichtet.
Wie die WAZ berichtet, reagierte das Mädchen geschockt auf die Abschiebung. Sie soll in Tränen ausgebrochen sein. Nach Auskunft des Schulleiters Ralf Buchtal musste sogar ein Arzt gerufen werden. Ein Pfarrer und ein Religionslehrer hätten sich um die ebenfalls schockierten Mitschüler des Mädchens gekümmert. Buchtal selbst reagierte auf den Fall mit Empörung. "Schule muss ein Schutzraum für Kinder sein", sagte er gegenüber der WAZ. "Niemand darf hier solch ein emotionales Trümmerfeld anrichten."
Mustergültig integriert
Nach Angaben der Sprecherin war die Aufenthaltserlaubnis der Familie bereits Ende 2013 ausgelaufen. Die letzte Klage der Betroffenen gegen die Entscheidung wurde demnach im März 2016 abgewiesen, kurz danach lehnte auch die Härtefallkommission des Landes NRW einen Antrag ab. Erstmals sei der Asylantrag vor etwa 15 Jahren abgelehnt worden, sagte die Sprecherin. Danach ging der Fall durch alle Instanzen.
Die 14 Jahre alte Schülerin wurde den Angaben zufolge in Deutschland geboren. Sie sprach perfekt deutsch und die Familie soll nach WAZ-Informationen mustergültig integriert gewesen sein. Ein Lehrer habe sie am Montag aus der Klasse gebracht und im Lehrerzimmer über die Gründe der Abschiebung informiert, sagte die Sprecherin. Dort hatte sie demnach auch die Möglichkeit, sich von ihren Mitschülern zu verabschieden.
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