Eine unfassbare Tat erschüttert Hamburg: Ein Mann sticht wahllos in einem Edeka-Markt auf Kunden ein - einer stirbt, vier werden verletzt. Passanten überwältigen den Messerstecher. Einem Bericht zufolge war der Mann den Behörden als Islamist bekannt.
Um 15.10 Uhr gehen die Notrufe bei der Polizei ein. Ein Mann mit einem großen Messer greife Kunden in einem Supermarkt auf der belebten Einkaufsmeile Fuhlsbütteler Straße an.
"Wahllos, ziellos", so der Polizeisprecher später, soll er auf sie eingestochen haben. Ein Toter und vier Verletzte, davon einer schwer, bleiben zurück. Der Täter flieht und wird verfolgt - von Zeugen der Bluttat und Passanten.
Passanten überwältigen Messerstecher
Noch bevor die Polizei eintrifft, überwältigen beherzte Verfolger den Täter. Herbeieilende Zivilfahnder der Polizei nehmen den Angreifer schließlich vorläufig fest, der leicht verletzt ist.
Wer der Mann ist, welche Gründe ihn zu dieser schrecklichen Tat veranlasst haben? Wenige Stunden später gibt es darauf noch kaum Antworten. Man gehe von einem Einzeltäter aus, sagt die Polizei. Medienberichte, dass ein Terroralarm ausgelöst worden sei, bestätigte ein Sprecher gegenüber FOCUS Online nicht. Die Mordkommission ermittle in alle Richtungen.
Augenzeugen: "Täter rief Allahu Akbar"
Mehrere Augenzeugen hatten erzählt, der Mann habe die Arme in die Höhe gerissen und "Allahu Akbar" gerufen. "Allahu Akbar" bedeutet übersetzt "Gott ist groß". Es gab in der Vergangenheit mehrfach Terroranschläge islamistischer Extremisten, bei denen die Täter diesen Ausruf verwendeten.
Die Fuhlsbütteler Straße war am späten Nachmittag großräumig für den Verkehr gesperrt. Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot angerückt, auch ein Hubschrauber ist gelandet.
Alles Weitere im News-Ticker:
Täter soll Behörden als Islamist bekannt sein
20.03 Uhr: Einem Bericht des Berliner "Tagesspiegel" ist der Täter den Behörden als Islamist bekannt. Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge handele es sich bei ihm um einen Palästinenser, der 1991 in Saudi-Arabien geboren ist. Er sei als Flüchtling nach Deutschland gekommen und habe in Hamburg eine einfache Beschäftigung gehabt. Bei seinem Angriff sei er religiös gekleidet gewesen. "Auch wenn das Motiv noch nicht ganz klar ist, müssen wir offenbar von einem Anschlag ausgehen", zitierte die Zeitung einen Sicherheitsexperten.
Ergänzung 20.20 Uhr: Die Polizei erklärte, der Täter sei kein Palästinenser. Dass es sich bei ihm um einen Islamisten handelt, dementierte eine Sprecherin aber nicht.
20.01 Uhr: Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung. Auf Twitter wies sie auf ein entsprechendes Portal hin, auf dem selbst erstellte Videos und Fotos des Tatgeschehens hochgeladen werden können (http://ift.tt/2tVSSLe). "Bitte nur eigenproduzierte Bild- und Videodateien heraufladen", bat die Polizei. Für allgemeine Hinweise sollten sich Zeugen an eine Polizeidienststelle in der Nähe wenden, in dringenden Fällen sei die Notrufnummer 110 zu wählen.
19.50 Uhr: Ein Augenzeuge beschreibt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, wie Passanten den Messerstecher verfolgten. "Leute sind mit Stühlen hinter dem Täter hergelaufen und haben ihn damit beworfen", sagte die 18-jährige Shaylin Röttmer, Mitarbeiterin einer Bäckerei auf der Fuhlsbütteler Straße.
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