Ein neues Sicherheitskonzept in Freiburg zeigt Wirkung: Mit Hilfe des Landes Baden-Württemberg scheint die Stadt ihr Kriminalitätsproblem langsam in den Griff zu kriegen.
Die Gewaltdelikte im Stadtkreis gingen im ersten Halbjahr um mehr als zehn Prozent zurück, wie Innenministerium, Polizei und Stadt am Montag mitteilten. Bei der Straßenkriminalität betrage der Rückgang sogar mehr als 15 Prozent. Unter anderem wurde die Polizei von dem in Göppingen ansässigen "Polizeipräsidium Einsatz" mit einer Fahrradgruppe, einer Reiterstaffel und weiteren Beamten unterstützt.
Seit Jahren hat Freiburg (knapp 230.000 Einwohner) im Vergleich zu anderen baden-württembergischen Großstädten eine höhere Kriminalitätsbelastung. Nach dem Mord an einer Studentin im Oktober 2016 waren die Rufe nach mehr Sicherheit lauter geworden. "Nur im Schulterschluss können wir das verloren gegangene Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Freiburg wieder herstellen", teilte Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) mit.
Neben der stärkeren Polizeipräsenz soll ein Bündel von Maßnahmen helfen, Straftaten zu verhindern. Dazu hatten Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) und Salomon im März einen Vertrag zur "Partnerschaft Sicherer Alltag" unterschrieben. Bisher nahmen die zusätzlichen Polizisten nach Angaben des Innenministeriums 189 Personen fest. Das habe zu mindestens 39 Verhaftungen geführt.
Der Freiburger Gemeinderat hatte im April den Aufbau eines Vollzugsdienstes beschlossen, der Störungen der Ordnung in der Innenstadt unterbinden soll. Er umfasst 13 Mitarbeiter. Weitere Maßnahmen sind Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten und eine bessere Beleuchtung des öffentlichen Raums.
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