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Monday, August 28, 2017

Kommentar - Er will SPD-Frau „entsorgen“: AfD-Politiker Gauland gehört nicht in den Bundestag

Kommentar: Er will SPD-Frau „entsorgen“: AfD-Politiker Gauland gehört nicht in den Bundestag
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Nach kurzer Bedenkzeit fiel dem AfD-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl, Alexander Gauland, doch wieder ein, was er am Wochenende gesagt hatte.

Wie als erstes die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtete, hatte Gauland bei einer Wahlkampfveranstaltung über die „Entsorgung“ der Integrationsbeauftragten Aydan Özoguz (SPD) gesprochen.

Seinen Zuhörern im thüringischen Eichsfeld rief er zu, man solle Özoguz einmal dorthin einladen, um ihr zu zeigen, was spezifisch deutsche Kultur ist“. Gauland bezog sich auf eine ältere Interviewaussage der SPD-Politikerin, wonach sie „abgesehen von der Sprache“ keine „spezifisch deutsche Kultur“ ausmache. Gauland sagte weiter: „Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.“

Man entsorgt Müll - keine Menschen

Dem „Tagesspiegel“ sagte Gauland anschließend auf Nachfrage, er könne sich an seine Wortwahl nicht mehr erinnern. Das warf Fragen auf: Ist Gauland etwa so vergesslich, dass sich zwangsläufig die Frage stellt, wie er den Alltag eines Bundestagsabgeordneten bewältigen will? Oder lügt er? Keine der Varianten wäre für den AfD-Mann schmeichelhaft.

Im Laufe des Montags überwand Gauland jedoch seine Erinnerungslücke. Einer seiner Mitarbeiter bestätigte der Nachrichtenagentur dpa die „entsorgen“-Wortwahl. Gauland „stehe“ zu der Formulierung. Man darf also annehmen, dass der 76-Jährige im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Das heißt auch: Gauland weiß genau, was man „entsorgt“: Müll und Unrat – keine Menschen. Man muss davon ausgehen, dass er das Stilmittel der Entmenschlichung bewusst gewählt hat, um die eigenen Anhänger gegen die SPD-Frau aufzuhetzen.

Solche Äußerungen haben in der politischen Auseinandersetzung nichts verloren – und erst recht nicht im Bundestag. Am Ende liegt die Entscheidung darüber in den Händen der Wähler. Das Ergebnis ist zu akzeptieren. Was jedoch niemand einfach hinnehmen darf, sind Äußerungen, die dem politischen Gegner jede Menschlichkeit absprechen, um ihn verbal zum Abschuss freizugeben. Gaulands Wortwahl sei „Geschmackssache“, sagte die Co-Spitzenkandidatin Alice Weidel dem „ZDF“-Morgenmagazin. In der Tat: Geschmack hat man – oder nicht.

mit Material von dpa

Video: Bald sechs Parteien im Bundestag: Union und SPD droht großer Mandatsverlust

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