Bei dem Terroranschlag im Zentrum von Barcelona, bei dem ein Lieferwagen in eine Menschenmenge gerast ist, hat es mindestens 14 Tote und Dutzende Verletzte gegeben. Die Ermittler nehmen nun einen Iman ins Visier, der als Kopf einer Terrorzelle fungiert haben soll. Alles Weitere im News-Ticker von FOCUS Online.
- Terroranschlag in Barcelona, vereitelte Attacke in Cambrils
- 14 Tote und bis zu 100 Verletzte - 13 teils schwerverletzte Deutsche unter Opfern
- Fahrer des Terror-Vans möglicherweise in Cambrils erschossen
Was ist bislang passiert?
- Terror in Barcelona: Bei einem islamistischen Terroranschlag mit einem Lieferwagen sind auf Barcelonas berühmter Flaniermeile Las Ramblas mindestens 14 Menschen getötet worden. Mehr als 100 weitere Menschen wurden verletzt, nachdem ein Lieferwagen mit hohem Tempo in eine Menschenmenge gerast war. Einige Menschen seien schwer verletzt, daher könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Zahl der Todesopfer noch steige. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag laut ihrem Sprachrohr Amak für sich.
- Deutsche unter den Opfern? Unter den Toten oder Verletzten des Anschlags von Barcelona sind auch deutsche Staatsbürger. Am Samstagmorgen war noch nicht geklärt, ob deutsche Staatsangehörige bei dem Anschlag ums Leben gekommen sind.
- Terror in Cambrils: Wenige Stunden nach dem Anschlag in Barcelona hat die Polizei in einem Küstenort in Katalonien fünf mutmaßliche Attentäter getötet, darunter laut Medienberichten auch der mutmaßliche Fahrer des Terror-Vans. Der regionale Polizeichef Josep Lluis Trapero sagte jedoch am Freitagabend in einem Fernsehinterview, er könne den Tod des Attentäters nicht bestätigen. Sieben Menschen wurden in dem Touristenort Cambrils in der Nacht auf Freitag verletzt, wie die Behörden mitteilten. Darunter seien ein Polizist und zwei Schwerverletzte.
- Explosion in Alcanar: Bereits am Mittwoch gab es laut Behörden eine Explosion in einem Wohnhaus in dem Ort Alcanar. Bei der Gasexplosion in der Provinz Tarragona etwa 200 Kilometer südlich von Barcelona seien ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden. Es gebe laut Polizei "klare" Verbindungen zu dem Anschlag in Barcelona. Am Freitag wurden dann Überreste einer zweiten Leiche gefunden.
Alle Neuigkeiten im News-Ticker:
Spanische Presse: Imam Es Satty reiste nach Belgien, Marokko und Frankreich
08.42 Uhr: Die Ermittler untersuchen weiter verstärkt die Rolle des verschwundenen Imams Abdelkadi Es Satty. Der Imam sei in den vergangenen zwei Jahren nach Belgien sowie nach Marokko und Frankreich gereist, berichtete die spanische Zeitung "El País" am Montag unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Insbesondere werde ein Aufenthalt Es Sattys 2016 in der belgischen Gemeinde Machelen untersucht, hieß es in spanischen Medien. Laut "El País" stand der Imam möglicherweise auch in Kontakt mit einem Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Es Satty wird verdächtigt, die jungen Männer hinter den Anschlägen von Barcelona und Cambrils radikalisiert zu haben. Es Satty wohnte in der Kleinstadt Ripoll in Katalonien. Von dort und von dem Ort Alcanar aus soll die zwölfköpfige Terrorzelle aus agiert haben. Ein Einwohner Ripolls sagte, seit der Imam Es Satty vor zwei Jahren in den Ort gekommen sei, habe es dort einen "Wandel" gegeben.
Es Satty wurde seit Dienstag nicht mehr gesehen. Nach Informationen von "El País" wurde er möglicherweise bei der Explosion eines Hauses in Alcanar getötet. In dem Haus hortete die Terrorzelle laut Polizei mindestens 120 Gasflaschen - offenbar waren damit noch weitaus verheerendere Anschläge geplant. Durch die Explosion in der Nacht zum Donnerstag wurden die ursprünglichen Anschlagspläne offenbar durchkreuzt. Die 61-jährige französische Rentnerin Martine Groby, die neben dem Haus in Alcanar wohnt, sagte, sie habe seit April vier Männer gesehen, "die alle französisch sprachen". Sie seien gekommen und gegangen und hätten Waren entladen.
Neue Durchsuchungen in Ripoll
Montag, 21. August, 08.32 Uhr: Die Polizei hat erneut eine Wohnung in Ripoll durchsucht. In den frühen Morgenstunden hätten katalonische Beamte in der Unterkunft im Stadtteil Sant Pere unter anderem zwei Taschen und einen Karton mit Material sichergestellt, berichteten spanische Medien am Montag. Augenzeugen sprachen demnach von einem "beachtlichen Polizeieinsatz" mit Beamten in Uniform und Zivil. Die örtliche Polizei habe eine Straße in der Altstadt für den Verkehr gesperrt. Mehrere Quellen bestätigten der Tageszeitung "La Vanguardia", während des Einsatzes sei "großer Lärm" zu hören gewesen.
Die spanischen Behörden fahnden derzeit nach dem 22 Jahre alten Marokkaner Younes Abouyaaquoub, der aus Ripoll stammt. Bisher konnte aber nicht bestätigt werden, dass Abouyaaquoub das Tatfahrzeug gesteuert hat, das am Donnerstag in Barcelona in Passanten gerast war.
Erst am Samstag hatte die Polizei in Ripoll das Haus eines Imams durchsucht, der als möglicher Kopf der zerschlagenen Terrorzelle gilt. Er hatte bis Juni in einer Moschee in dem Ort rund 100 Kilometer nördlich von Barcelona gepredigt. Der Geistliche kam möglicherweise bei einer Explosion in Alcanar ums Leben, wo die Terroristen ihre Anschläge vorbereitet haben sollen.
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