Das katalanische Parlament votierte für die Erklärung der Unabhängigkeit. Nur eine Stunde danach beschloss der spanische Senat die Entmachtung der katalanischen Regionalregierung. Madrid beginnt nun die Zwangsverwaltung Kataloniens und bereitet die Neuwahlen am 21. Dezember vor. Die Geschehnisse im News-Ticker von FOCUS Online.
- Artikel 155: Das steckt dahinter
- Katalanisches Parlament stimmte für Erklärung der Unabhängigkeit
- Spanischer Senat antwortete mit Entmachtung der Regionalregierung
- Neuwahlen für den 21. Dezember festgesetzt
Madrid übernimmt Amtsgeschäfte in Katalonien
Montag, 30. Oktober, 09.05 Uhr: Zwei Tage nach der Entmachtung der Separatisten in Katalonien übernimmt die spanische Zentralregierung am Montag die Amtsgeschäfte in der Region. Ministerien und Behörden nehmen in Barcelona erstmals unter Madrider Leitung die Arbeit auf. Nach Berichten der Zeitung "El Periódico" und anderer Medien werden mehrere Staatssekretäre von Madrider Ministerien am Montag den katalanischen Regierungssitz Palau de la Generalitat aufsuchen.
Die Regionalregierung von Carles Puigdemont war am Samstag von Ministerpräsident Mariano Rajoy abgesetzt worden. Das Schicksal des 54-Jährigen war zunächst weiter unklar. Nach Medienberichten könnte er ebenso wie andere ehemalige Amtsträger bald unter dem Vorwurf der Rebellion inhaftiert werden. Die Zwangsverwaltung der wirtschaftsstarken Autonomen Gemeinschaft im Nordosten des Landes soll mindestens bis zur Abhaltung der für den 21. Dezember einberufenen Neuwahlen laufen.
In einer TV-Rede hatte Puigdemont am Samstag durchblicken lassen, dass er seine Amtsenthebung nicht anerkennt. Er rief die Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung zum friedlichen "demokratischen" Widerstand auf und sagte, er wolle weiter für die Gründung eines "freien Landes" arbeiten. Danach spazierte er in seiner Heimatstadt Girona mit seiner Ehefrau und wurde von Passanten bejubelt.
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