In zwei bayrischen Städten sind fremdenfeindliche und nationalistische Flugblätter aufgetaucht. Urheber der Hetzbotschaften ist offenbar eine Gruppe, die sich "Patriotische Christen Deutschlands" nennt. Es gibt schon einen Verdacht, zu welcher völkischen Bewegung eine Verbindung besteht.
In Fürth sind die Zettel an vier Kirchen mit Klebeband angebracht worden, berichtet „Nordbayern.de“. Demnach stellen die anonymen Verfasser sechs Forderungen an „alle Kirchen Deutschlands.“ So solle die Kirche "abendländische Traditionen" schützen und sicherstellen, dass "Deutschland das Land der Deutschen bleibt", es sei dem "deutschen Volk von Gott zugewiesen und keinem anderen Volk". Auch müsse Schluss sein mit der "modernen Erbsünde", mit dem "Kult mit der Schuld". Gemeint ist ganz offensichtlich die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit. In den Botschaften heißt es weiter: "Die Erbsünde ist durch den Bund mit Jesus aufgehoben worden." Am Ende der Schreiben kündigen die Verfasser an: „Wir werden die Teilnahme an kulturmarxistischen Zersetzungsprojekten seitens der Kirchen nicht länger hinnehmen."
Botschaften rund um Dachauer KZ-Gedenkstätte
Wenige Tage vor Weihnachten waren rassistische Schmierereien in Dachau aufgetaucht, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte. Die Zettel haben demnach offenbar den gleichen Inhalt wie in Fürth und stammen ebenfalls von den „Patriotischen Christen Deutschlands". Die Botschaften seien in der Dachauer Innenstadt und auch rund um die dortige KZ-Gedenkstätte aufgehängt worden. Vertreter der Kirchen verurteilten die Aktion. Die Polizei prüfe, ob die Schreiben strafrechtliche Konsequenzen haben. Unklar sei, wer hinter den "Patriotischen Christen Deutschlands" stecke, eine Verbindung zu der völkischen "Identitären Bewegung" sei möglich.
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