Nach Angaben des Gouverneurs der belgischen Provinz Lüttich ist zum 1. Januar ein Vertrag zur Grenzkorrektur in Kraft getreten. Er hat zur Folge, dass nun zwei im Fluss Maas gelegene Halbinseln mit einer Größe von etwa 23 Fußballfeldern (16,37 Hektar) niederländisches Territorium sind. Belgien hat im Gegenzug nur eine rund vier Fußballfelder große Halbinsel (3,09 Hektar) bekommen.
Die Grenzkorrektur wurde vereinbart, weil die drei unbewohnten Halbinseln nach einer Begradigung der Maas im Jahr 1961 zu Enklaven geworden worden. So konnte Belgien die zu seinem Territorium gehörenden Halbinseln de l’Ilal und d’Eijsden seitdem nur noch auf dem Wasserweg erreichen.
Gleiches galt umgekehrt für die bislang niederländische Halbinsel Petit-Gravier. Von der Situation profitierten vielfach etwa Drogenschmuggler, die die Halbinseln als gesetzesfreien Raum missbrauchten. Der ursprüngliche Grenzverlauf in dem jetzt neu geordneten Gebiet war 1843 festgelegt worden und folgte dem tiefsten Punkt im Fluss.
Vertrag war jahrelang vorbereitet worden
Der Vertrag zur Grenzverschiebung war jahrelang vorbereitet worden und dann Ende November 2016 bei einem Staatsbesuch des belgischen Königs Filip in den Niederlanden von den Außenministern beider Länder unterzeichnet worden. Bevor er in Kraft treten konnte, musste er zuletzt noch vom belgischen Parlament ratifiziert werden.
Der belgische Außenminister Didier Reynders hatte das Grenzabkommen bereits 2016 als Zeichen für die hervorragenden Beziehungen zwischen beiden Ländern gewertet und darauf hingewiesen, dass er als Vorbild dienen sollte. „Der Vertrag zeigt, dass Grenzen auch friedlich neu gezogen werden können“, sagte er.
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