
Mehr als 8100 Kinder sind einer neuen Studie zufolge in den vergangenen zehn Jahren auf Europas Straßen ums Leben gekommen. Jedes zweite von ihnen saß demnach in einem Auto, ein Drittel war zu Fuß und 13 Prozent waren mit dem Rad unterwegs. Untersucht wurde der Zeitraum zwischen 2006 und 2016.
Die Zahlen legte der Europäische Verkehrssicherheitsrat ETSC am Montag in Brüssel vor. Die Organisation verlangte zusätzliche Sicherheitstechnik für Autos, darunter eine automatische Geschwindigkeitsdrosselung und Systeme zur automatischen Notfallbremsung. Solche intelligente und preiswerte Technik könne für den Schutz von Kindern so wichtig werden wie der Sicherheitsgurt, erklärte ETSC-Direktor Antonio Avenoso.
Der neue Bericht zeige auch, dass fehlende oder nicht passende Kindersitze in der Europäischen Union ein Problem blieben. Eltern sollten besser aufgeklärt und Kindersitze mit vergünstigten Mehrwertsteuersätzen belegt werden, forderte die Organisation. Das sei unter EU-Recht möglich, werde aber bisher nur von Kroatien, Zypern, Polen, Portugal und Großbritannien genutzt.
Darüber hinaus sollten die EU-Länder in Gebieten mit vielen Fußgängern und Radfahrer sowie an Schulen mehr Tempo-30-Zonen einführen und die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung auch überwachen, forderte der ETSC. Das ist eine 1993 gemeinnützige Organisation, die sich als Ratgeber der EU-Kommission, des EU-Parlaments und der EU-Länder versteht. Sie erwartet für den 2. Mai Vorschläge der EU-Kommission für neue Sicherheitsvorschriften für Fahrzeuge.
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