Kürzlich wurde bekannt, dass der AfD-Politiker Arthur Wagner vom engagierten Christen zum Muslim geworden ist. Nun äußerte sich der Russlanddeutsche auf einer Pressekonferenz in Potsdam erstmals selbst zu seiner Entscheidung. Der 48-Jährige startete seine Redemit dem islamischen Glaubensbekenntnis.
Wagner ließ seine Zuhörer wissen, dass er mit seinem Religionswechsel seinen Vornamen von Arthur zu Ahmad geändert habe. Als er zum ersten Mal im russischen Ufa eine Moschee besucht habe, habe er den Entschluss gefasst, zum Islam zu konvertieren. Das berichtete der Sender „n-tv“.
Was während der Pressekonferenz folgte, war dem Bericht zufolge eine Mischung aus muslimischen Floskeln und bizarrer Themensprünge, die bei den anwesenden Journalisten für Verwirrung sorgte. Laut „n-tv“ konnte sich einer der Zuhörer die Frage nicht verkneifen, ob Wagner vielleicht vom Satiriker Jan Böhmermann geschickt worden sei. Doch der fand das offenbar gar nicht lustig: „Nein. Ich meine es ernst“, sagte der Neu-Muslim. Außerdem sei es streng verboten, Witze über den Islam zu machen.
Er will seiner Partei weiterhin treu bleiben
Wagner war bis zuletzt als Beisitzer im Landesvorstand und im Kreisvorstand der AfD Brandenburg zuständig für Kirchen und Religionsgemeinschaften, außerdem engagierte er sich bei „Christen in der AfD“. Den Posten hatte der Konvertit schon Anfang Januar aus „privaten Gründen“ niedergelegt. Der AfD wolle er jedoch weiterhin treu bleiben.
Wagner betonte, er wolle sich dafür einsetzen, einen „deutschen Islam“ zu entwickeln und "Brücken bauen". Laut einem Bericht der „Welt“ plane er bereits ein Programm für die Verbrüderung von Nationalkonservativen und Muslimen. Details blieb er seinen Zuhörern jedoch schuldig.
Alexander Gauland heilte ihn vom Alkoholismus
Laut eigener Aussage habe die AfD Wagner aus einer Lebenskrise geholfen: „Ich war Alkoholiker. Ich hatte keine Chance mehr“, sagte er der „Welt“ zufolge. Doch dann habe er im Sommer 2014 eine AfD-Veranstaltung besucht, wo er auf den damaligen AfD-Landeschef Alexander Gauland getroffen sei.
Ein Erlebnis, das ihn stark beeinflussen sollte: „Ich habe zwölf Fragen gestellt und Gauland hat mir alle beantwortet“, sagt er. Es sei um die Zukunft Deutschlands gegangen, an die genauen Fragen erinnere er sich aber nicht mehr. Auf die Frage „Hat Herr Gauland Sie vom Alkoholismus geheilt?“ aus den Reihen der Journalisten antwortete Wagner: „Ich glaube, ja. Das ist so.“
AfD: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“
Mehrmals betonte der 47-Jährige laut „Welt“: „Wenn du den Islam angefasst hast, dann kannst du nicht Nein sagen.“ Er scheint es mit seinem Glaubensübertritt also ernst zu meinen.
Wagners Parteikollegen hingegen dürften nicht allzu erfreut über seine Entscheidung sein. „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, sagte Landeschef Andreas Kalbitz. Er räumte jedoch ein, dass die Konversion Wagners seine "persönliche Entscheidung" sei – es sei "schwierig, über Glaubensfragen zu diskutieren."
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