Der ehemalige Papst Benedikt XVI. bereitet sich nach seinen eigenen Worten auf den Tod vor. Der 90-Jährige schrieb an die italienische Zeitung „Corriere della Sera“: „Während meine physischen Kräfte langsam schwinden, pilgere ich innerlich nach Hause.“
Er sei berührt, dass viele Leser der Zeitung sich an ihn gewandt hätten und wissen wollten, „wie ich die letzte Phase meines Lebens verbringe“.
Lebensabend in einem Vatikankloster
„Es ist eine große Gnade für mich, auf diesem letzten, bisweilen anstrengenden Wegstück von einer Liebe und Güte umgeben zu sein, die ich mir nicht hätte vorstellen können“, schreibt der emeritierte deutsche Pontifex in dem am Mittwoch veröffentlichten Brief.
Am 28. Februar vor fünf Jahren war Benedikt XVI. als erster Papst seit mehr als 700 Jahren wegen Altersgründen freiwillig abgetreten. Papst Franziskus hatte am 13. März 2013 sein Amt übernommen. Benedikt lebt seit seinem Rücktritt hinter Vatikanmauern zurückgezogen in einem Kloster. Bei ihm ist sein Privatsekretär Georg Gänswein, der 2016 gesagt hatte, dass Benedikt „wie eine Kerze langsam und in Ruhe“ verlösche.
„Geistig vollkommen klar“
Ein hoher Prälat im Vatikan erklärte im vergangenen Jahr, der emeritierte Papst habe die Kontrolle über seine Hände verloren, könne kein Klavier mehr spielen und sei in seiner Sehfähigkeit stark eingeschränkt. Er sei aber „geistig vollkommen klar“ und erinnere sich „an alles“.
Aus dem Vatikan verlautet, Benedikt zelebriere jeden Tag die Messe, bete viel, empfange ab und zu Besucher und beantworte seine umfangreiche Korrespondenz. Am Abend hört er demnach Fernsehnachrichten, außerdem erhalte er mehrere katholische Tageszeitungen und theologische Publikationen. Seinen 91. Geburtstag feiert der im bayerischen Marktl geborene Benedikt am 16. April.
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