Bei politischen Verhandlungen kann es auch mal emotional werden. So geschehen jetzt bei der GroKo-Debatte um den deutschen Wolf: Eine Ministerin versuchte offenbar, die Sitzung zu stürmen.
Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, ging es bei kaum einem Thema so emotional unter den Politikern zu, wie bei der Frage, ob der Wolf hierzulande zum Abschuss freigegeben werden soll oder nicht. Mehr als eine Stunde diskutierten demnach Fachpolitiker und Parteispitzen.
Auch Barbara Hendricks (SPD) wollte mitentscheiden – doch die Bundesministerin für Umwelt und Naturschutz gehört nicht zu den GroKo-Spitzen, weshalb ihr die Teilnahme an der Diskussionsrunde verweigert wurde. Das wollte die 65-Jährige jedoch allem Anschein nach nicht einfach so hinnehmen und versuchte der Zeitung zufolge, sich mit einem „heftigen Auftritt“ Zutritt zu der Veranstaltung zu verschaffen. Geschafft hat es Hendricks jedoch nicht – sie musste draußen bleiben.
"Problem-Wölfe" sollen weg
Während Manuela Schwesig von der SPD sich gegen den Abschuss der Tiere einsetzte, befürwortete Unionsfraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer die sogenannte „letale Entnahme“ einer gewissen Anzahl von Wölfen und konnte sich durchsetzen.
Der Schutz des Menschen stehe über dem Schutz des Raubtiers, heißt es laut „Bild“ im Papier der Arbeitsgruppe Landwirtschaft. Das bedeutet: Der Wolfsbestand soll reduziert und jeder „Problem-Wolf“ darf gezielt abgeschossen werden. Gemeint sind damit jene Tiere, die Nutztiere angreifen oder dem Menschen gefährlich werden.
Wolfspopulation in Deutschland nimmt stetig zu
Auch der Deutsche Jagdverband steht hinter dieser Entscheidung: „Es gibt kein Land auf der Erde mit Wolfsvorkommen, das so dicht besiedelt ist wie Deutschland“, sagte DJV-Präsident der Zeitung und betonte die Notwendigkeit eines Handlungsbedarfs.
Nach Informationen des Bundeslandwirtschaftsministeriums leben aktuell rund 500 Wölfe in Deutschland. Demnach wächst die Population jährlich um 20 bis 30 Prozent.
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