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Friday, February 2, 2018

Fastnacht in Franken - Markus Söder zu Fasching: So verkleidet sich Bayerns künftiger Ministerpräsident

Fastnacht in Franken: Markus Söder zu Fasching: So verkleidet sich Bayerns künftiger Ministerpräsident
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Markus Söder vollzieht derzeit eine wundersame Verwandlung: Er will nicht mehr der laute Hardliner sein, sondern der etwas ruhigere Landesvater. Seine diesjährige Verkleidung für die "Fastnacht in Franken" soll deshalb wohl ein Fingerzeig sein. Shrek war einmal.

Da steht Markus Söder nun also: blaue Uniform, graue Haare, längerer Bart, Schnurrbart, den Blick sinnierend in die Ferne gerichtet. Klar ist damit: Die Zeit, in der er Gandalf, Marilyn Monroe, Homer Simpson, Shrek oder ein Punk war – sie sind vorbei. Nächstes Jahr, dann als Ministerpräsident, will er wie Horst Seehofer all die Jahre mit Smoking und roter Fliege zur "Fastnacht in Franken" gehen. Seine letzte Verkleidung sollte deshalb schon ein gewisses Zeichen sein: Ausgesucht hat er sich die Rolle als Prinzregent Luitpold von Bayern, der das Königreich von 1886 bis 1912 erfolgreich regierte. Aber wie viel Prinzregent steckt in Söder?

"Mir hat der Luitpold immer gefallen", sagt Söder in der Maske im Nürnberger Staatstheater, wo seine Verwandlung am Nachmittag beginnt. "In Franken geboren und dann in München regiert." Wobei Söder betont, es gebe da natürlich keinerlei Parallelen. "Nur Sympathien", sagt er, während Maskenbildner Armin Häfner die Haare unter einer Gummi-Glatze versteckt. Dann kommen die grauen Haare, der Bart, der Schnurrbart.

Söder will an Sympathie-Werten arbeiten

Söders Verwandlung in der Realität hat dagegen schon vor längerer Zeit begonnen, spätestens am Abend der Bundestagswahl, als die CSU historische Verluste einfuhr. Da wusste der Franke, dass seine Stunde kommen könnte, und hielt sich fortan in der Öffentlichkeit zurück: Schreckte er vorher vor keiner politischen Attacke zurück, begannen nun Wochen und Monate der Zurückhaltung. Das Ende ist bekannt: Am Ende konnte Seehofer unter dem allgemeinen Erwartungsdruck in der Partei, insbesondere in der Landtags-CSU, nicht anders, als Söder die Macht zu versprechen. In wenigen Wochen soll es nun so weit sein.

In der Maske im Staatstheater zieht Söder derweil die blaue Uniform an. Den Helm mit den weißen Federn hält er in der Hand. Die Fotos nachher in den Sälen des Opernhauses sehen aus wie ein Gemälde.

Der echte, neue Söder soll anders sein als der alte, der in Umfragen noch sichtbar ist: Die Sympathie-Werte für den Nürnberger nämlich sind nach wie vor mittelmäßig. Daran will Söder offenbar arbeiten.

Luitpold als Symbol für die "gute alte Zeit"

Da passt ja das Prinzregenten-Kostüm: Denn auch Luitpold hatte anfangs keinen leichten Stand. Er übernahm 1886 die Amtsgeschäfte als Bayern-Regent, nachdem König Ludwig II. im Starnberger See ertrunken war und dessen Bruder Otto wegen Geisteskrankheit als Nachfolger nicht infrage kam. Luitpold hatte deshalb zunächst mit Misstrauen zu kämpfen: Hatte er etwas mit der Entmündigung von Ludwig II. zu tun?

Luitpold aber eroberte sich die Gunst der Bayern zurück: durch seine Bescheidenheit, seine Volksnähe, seine Leutseligkeit. Und in seiner 26-jährigen Regentschaft blühte Bayern auf: wirtschaftlich, kulturell, gesellschaftlich – wenn auch nicht frei von sozialen Spannungen. Am Ende aber war er hoch angesehen. Rückblickend ist mit Blick auf Luitpolds Regentschaft von der "guten alten Zeit" die Rede.

Namensgeber für Torte

"Am Anfang hat er ein paar Skeptiker gehabt, aber am Ende waren doch alle überzeugt", sagt Söder. "Der hat sich ums Land und um die Menschen gekümmert." Luitpold sei deshalb am Ende ganz beliebt gewesen. "Ich glaube, dass der den Titel Landesvater erfunden hat", sagt Söder - wohl wissend, dass viele Bayern ihm persönlich genau das noch nicht abnehmen: dass er tatsächlich auch Landesvater kann.

An Luitpold erinnern heute in Bayern viele Denkmäler. "Aber nach ihm ist auch eine Torte benannt", betont Söder, die Prinzregenten-Torte. "Lieber eine Torte, da hat man was davon", sagt er. "Das ist jedenfalls besser als ein Denkmal, auf dem nur die Tauben sitzen."

Söder strebt Amtszeitbegrenzung an

Luitpold war im Übrigen derjenige, der im Laufe der über 100-jährigen Geschichte des Königreichs Bayern am längsten regierte – auch wenn er als einziger kein König, sondern immer "nur" Prinzregent war.

Da jedenfalls dürfte es definitiv keine Parallele zu Söder geben. Der hat zuletzt eine Amtszeit-Begrenzung für das Ministerpräsidentenamt versprochen. Damit würde er dann in einem Alter als bayerischer Regierungschef aufhören, in dem Luitpold noch nicht mal im Amt war.

Im Video: CSU fällt auf schlechtesten Wert seit 20 Jahren

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