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Friday, February 2, 2018

Fereshta Ludin - Muslima verteidigt Kopftuchtragen – liberaler Islam-Experte widerspricht

Fereshta Ludin: Muslima verteidigt Kopftuchtragen – liberaler Islam-Experte widerspricht
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In einem offenen Brief prangert die Muslima Fereshta Ludin die Diskriminierung gegenüber Kopftuchträgerinnen an. Die Lehrerin war 2003 die erste, die gegen das Neutralitätsgebot klagte. In Baden-Württemberg durfte sie nicht unterrichten, weil sie sich weigerte, ihr Kopftuch abzunehmen. Ihre Klage scheiterte.

Erst 2015 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass es kein pauschales Verbot religiöser Symbole an Schulen geben darf. Dabei beriefen sie sich auf die Glaubens- und Bekenntnisfreiheit.

Islam-Experte nennt Ludins Protestbrief „ermüdend“

Doch noch immer würden sie und andere Musliminnen für ihre Entscheidung diskriminiert, ein Kopftuch zu tragen, schreibt Ludin im „Tagesspiegel“. Es würde so viel in das Tuch „projiziert, dass die Trägerin nicht mehr als Mensch wahrgenommen wird.“ Der Islam-Experte Ahmad Mansour widerspricht Ludin vehement. Ihren Protestbrief sei „ermüdend“.

Mansour ist selbst Muslim. In einem Facebook-Post verteidigt er das Neutralitätsgesetz an Schulen: Es sei nicht rassistisch oder diskriminierend. Im Gegenteil: Laut Mansour ist es sogar demokratisch. FOCUS Online erklärt der Psychologe, dass er aber jegliche religiösen Symbole an Schulen für falsch halte, auch Kreuz oder Kippa. „Das Kopftuch,“ so Mansour, „steht aber noch für etwas anderes“ – die Unterdrückung der Frau.

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Das Kopftuch als Symbol für Fremdbestimmung

Ludin will in ihrem Brief mit dem Vorurteil aufräumen, Kopftuchträgerinnen seien unterdrückt: „Unser Körper gehört uns“, schreibt sie. „Wieviel Körper und Kopfhaar wir sichtbar werden lassen wollen oder nicht, wollen wir selbst bestimmen.“ Das Neutralitätsgesetz würde vielen Kopftuchträgerinnen diese Selbstbestimmung absprechen.

Doch an dieser Freiheit zweifelt Mansour. Man könne die Kopftuch-Debatte nicht losgelöst von den globalen Hintergründen führen,“ behauptet Mansour. Er zweifelt daran, dass Frauen sich in Ländern wie Saudi-Arabien, wo ihnen viele Rechte verwehrt werden, sich freiwillig verschleiern.

Doch auch in Deutschland werde das Kopftuch aus religiösen, patriarchalischen Gründen getragen: „Das hat mit Feminismus nichts zu tun“, so der Psychologe. „Ich komme selbst aus einer Familie, wo alle Frauen ein Kopftuch tragen. Ich weiß, was dahintersteckt. Die Männer sollen nicht mit weiblichen Reizen konfrontiert werden.“

„Mädchen werden gemobbt, weil sie kein Kopftuch tragen“

Mansour räumt ein: Im privaten Umfeld sei es Frauen selbst überlassen, ob sie ein Kopftuch tragen möchten. Nur nicht im öffentlichen Dienst, in der Schule, bei der Polizei oder in der Justiz. Dort sei es wichtig, Neutralität zu vermitteln.

Die muslimische Lehrerin mahnt in ihrem Brief an, dass die Achtung vor Andersdenkenden ein Teil deutscher Demokratie sei und durch die Präsenz des Andersartigen erst Toleranz geschult werden könne. Der Islam-Experte hält dagegen. Er behauptet sogar: „Man kann Toleranz auch anders vermitteln. Einige Mädchen werden in der Schule gemobbt, weil sie kein Kopftuch tragen.“ Auf sie werde ein großer Druck von der Familie oder der islamischen Community ausgeübt. „Da brauchen sie ein neutrales, feministisches Vorbild,“ sagt Mansour.

Im Video: Obwohl sie verhaftet werden: Darum halten iranische Frauen ihr Kopftuch in die Luft

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