Union und SPD haben sich am Morgen auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Außerdem legten sie fest, welche Partei welches Ministerium bekommt. Fest steht, dass die SPD drei zentrale Posten besetzen darf. Daraus kann man ablesen, welcher Politiker Chancen auf einen Ministerposten hat. Eine Übersicht.
Innenministerium: CSU
Die CSU ist für das um die Bereiche "Heimat" und "Bauen" erweiterte Innenressort. Innenminister soll der derzeitige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer werden.
Außenministerium: SPD
Der prestigeträchtige Außenministerposten geht an die SPD. Derzeit wird das Amt von Sigmar Gabriel geführt. Doch laut "Bild"-Zeitung will sich Parteichef Martin Schulz in der kommenden Legislaturperiode selbst um das Außenministerium kümmern.
Finanzministerium: SPD
Auch das wichtige Finanzministerium geht an die Sozialdemokraten. Laut dpa soll Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz das Haus führen.
Wirtschaftsministerium: wahrscheinlich CDU
Rein rechnerisch müsste das Wirtschaftsministerium an die CDU gehen, damit die Partei auf ausreichend Ministerposten kommt. Schließlich hat sie sowohl das Innen- als auch das Finanzministerium abgegeben. Es könnte also darauf hinauslaufen, dass SPD und CDU das Finanz- und Wirtschaftsministerium einfach tauschen.
Arbeitsministerium: SPD
Die SPD erhält das Ressort Arbeit und Soziales. Als mögliche Kandidatin gilt Ex-SPD-Generalsekretärin Katarina Barley. Allerdings hatte Barley zuletzt kommissarisch das Familienressort geführt und daran sichtlich Gefallen gefunden. Das Arbeitsministerium verfügt über einen großen Etat und ist eine Schlüsseposition, um viele Versprechen der SPD zum Thema Gerechtigkeit umzusetzen.
Landwirtschaftsministerium: möglicherweise CDU
Traditionell geht der Bereich Landwirtschaft an die CSU. Der bisherige Amtsinhaber Christian Schmidt agierte bisweilen glücklos - ob er bleiben kann, war zunächst unklar. Denn möglicherweise geht das Haus an die CDU, weil sie sonst zu wenig Ministerien hätte.
Verkehr/Digitales: CSU
Das Verkehrsministerium geht an die CSU. Gute Chancen auf das Ministeramt hat die bisherige Staatssekretärin in dem Ministerium, Dorothee Bär.
Justizministerium: SPD
Das Justizministerium bleibt bei der SPD. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Amtsinhaber Heiko Maas bleibt oder SPD-Frau Eva Högl kommt. Die Sozialdemokraten wollen die Anzahl der Frauen im Kabinett erhöhen.
Gesundheitsministerium: wahrscheinlich CDU
Die besten Chancen werden Amtsinhaber Hermann Gröhe und Annette Widmann-Mauz aus Baden-Württemberg zugeschrieben.
Umweltministerium: SPD
Amtsinhaberin Barbara Hendricks hat gute Chancen, weiterarbeiten zu dürfen.
Entwicklungsministerium: CSU
Dass die CSU das Entwicklungsministerium behält, gilt als gesichert. Amtsinhaber Gerd Müller macht keinen Hehl daraus, dass er gern bleiben würde - und hat gute Chancen darauf.
Verteidigungsministerium: wahrscheinlich CDU
Amtsinhaberin Ursula von der Leyen hat gute Aussichten, Ministerin zu bleiben.
Bildungsministerium: wahrscheinlich CDU
Amtsinhaberin Johanna Wanka könnte bleiben.
Familienministerium: SPD
Auch hier haben sich die potenziellen Koalitionäre laut dpa bereits festgelegt - auf die SPD. Katarina Barley hat als kommissarische Ministerin Gefallen an dem Amt gefallen. Aber sie wird auch als Kandidatin für das Arbeitsministerium gehandelt.
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