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Thursday, February 8, 2018

Verlierer der Koalitionsverhandlungen - Schmidt, De Maizière, Gabriel: Warum Merkel ihr GroKo-Kabinett radikal umbaut

Verlierer der Koalitionsverhandlungen: Schmidt, De Maizière, Gabriel: Warum Merkel ihr GroKo-Kabinett radikal umbaut
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Nach wochenlangem Ringen, war es am Mittwoch soweit: Union und SPD besiegelten ihre Koalition. Gleichzeitig legten sie fest, wer welches Ministeramt bekommen soll. Einige Politiker wurden hier zu Verlierern: Sie standen plötzlich ohne ihren bisherigen Posten da – oder ihnen blieb der erwartete Aufstieg verwehrt.

Ein Überblick über die Unions- und SPD-Politiker, die beim GroKo-Deal leer ausgingen - und die möglichen Gründe dafür.

  • Sigmar Gabriel (SPD)

Sigmar Gabriel war SPD-Chef, Wirtschaftsminister, ist noch Außenminister und Vizekanzler. Doch bei den jüngsten Koalitionsverhandlungen blieb der Sozialdemokrat auf der Strecke – und das, obwohl er kurz vor dem GroKo-Deal die Kampfansage gemacht hatte, sein Amt als Außenminister behalten zu wollen. Gegen die Parteispitze konnte er damit offenbar nicht durchdringen.

Ein möglicher Grund: Sein zerrüttetes Verhältnis zu SPD-Chef Martin Schulz. An ihn verlor er vor einem Jahr bereits den Parteivorsitz. Nun beerbt ihn Schulz wohl auch als Außenminister im neuen Kabinett Merkel.

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  • Jens Spahn (CDU)

Jens Spahn wurde schon als möglicher Minister unter der Kanzlerin gehandelt. Schließlich gilt der amtierende parlamentarische Staatssekretär – neben Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer – als aussichtsreicher Kandidat für Merkels Nachfolge. Ministeriale Erfahrung bleibt der CDU-Hoffnung nun aber verwehrt.

Ein möglicher Grund könnte sein Leitbild sein: Spahn zufolge müsse die Partei wieder konservativer werden. Genau das scheint Merkel nicht zu wollen. Die Modernisierung der CDU sieht sie als ihr Vermächtnis. Spahns Trost: Im CDU-Vorstand wies die Kanzlerin darauf hin, dass die Besetzung der Ministerposten noch nicht abschließend geklärt sei. Und auch Konkurrentin Kramp-Karrenbauer zieht offenbar nicht in Merkels Kabinett.

  • Thomas de Maizière (CDU)

Der bisherige CDU-Innenminister Thomas de Maizière verliert sein Ressort offenbar an CSU-Chef Horst Seehofer. Um das Innenministeriums war zäh gerungen worden, auch weil die Christsozialen die Zuwanderung zu ihrem Kernthema gemacht hatten und schon seit Monaten auf das Sicherheitsressort schielten. De Maizières Personalie wurde somit zum Härtefall, schließlich war der Christdemokrat bereits Verteidigungsminister und Kanzleramtschef. Eine Rückkehr auf einen der beiden Posten wären keine Verbesserung für ihn gewesen.

Doch auch eine mögliche Heimkehr in seine politische Heimat Sachsen, gestaltet sich für de Maizière schwierig: Im Herbst trat Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich zurück. De Maizière, der in Sachsen seinen Wahlkreis hat, war ein hochgehandelter Kandidat für dessen Nachfolge. Doch der Innenminister weigerte sich, nach Dresden zu wechseln. Diese Entscheidung hätten ihm in der CDU viele übelgenommen, berichtet die „Bild“.

  • Christian Schmidt (CSU)

Christian Schmidt muss seinen Sessel im Landwirtschaftsministerium wahrscheinlich an Unionskollegin Julia Klöckner übergeben. Der Christsoziale hat vermutlich seinen Kabinettsjob in dem Moment verloren, als sein Parteichef Seehofer den Anspruch auf das Agrarministerium aufgab, um sich das Innenministerium zu sichern und auszubauen. Auch Schmidts Glyphosat-Skandal dürfte die Entscheidung gegen ihn beeinflusst haben. Der Christsoziale selbst hatte signalisiert, weitermachen zu wollen. Der GroKo-Deal dürfte ihn daher überrascht haben.

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  • Johanna Wanka (CDU)

Bei der Mathematikprofessorin und politischen Quereinsteigerin Johanna Wanka hat sich abgezeichnet, dass das von ihr geführte Bildungsressort neu vergeben wird. Bereits nach der Bundestagswahl im September kündigte Wanka an, keine weitere Amtszeit anzustreben. Ihre Beweggründe sind nicht bekannt. Dafür soll nun ihr Nachfolger feststehen: Der amtierende Gesundheitsminister Hermann Gröhe.

Im Video: Gabriel geht leer aus: Schulz hat noch ein GroKo-Versprechen gebrochen

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