Die Krise um einen Giftanschlag in Großbritannien verschärft sich. Premier Theresa May vermutet Russland hinter der Attacke auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und stellte ein Ultimatum zur Aufklärung. Moskau ließ es ablaufen. Auch die EU hält Russland inzwischen für schuldig. Verfolgen Sie die Ereignisse im News-Ticker.
- Giftanschlag auf Ex-Spion Skripal
- Westen stellt sich gegen Russland
- UN-Sicherheitsrat befasst sich mit dem Fall
Das Wichtigste in Kürze: Nach dem Nervengift-Angriff auf den russischen Ex-Agenten Skripal und seine Tochter Julia in Großbritannien macht der Westen Russland verantwortlich. Der 66-jährige frühere Agent und seine 33-jährige Tochter waren am 4. März in Salisbury südwestlich von London bewusstlos auf einer Bank aufgefunden worden. Sie wurden mit lebensgefährlichen Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Inzwischen haben insgesamt 14 EU-Länder, darunter auch Deutschland, und die USA russische Diplomaten ausgewiesen.
Maas will trotz diplomatischer Krise mit Russland im Gespräch bleiben
Sonntag, 1. April, 09:07 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) will trotz der diplomatischen Spannungen nach dem Giftanschlag in Großbritannien mit Russland im Gespräch bleiben. "Durch das russische Verhalten der letzten Jahre ist ohne Zweifel viel Vertrauen verloren gegangen", sagte Maas der "Bild am Sonntag". "Gleichzeitig brauchen wir Russland als Partner, etwa für die Lösung regionaler Konflikte, für Abrüstung und als wichtige Stütze der multilateralen Ordnung."
Die Bundesregierung sei deshalb "offen für den Dialog" und setze darauf, "das Vertrauen wieder Stück für Stück aufzubauen, wenn Russland dazu auch bereit ist", sagte Maas. Der enge Schulterschluss der Europäer nach dem Giftanschlag sei richtig gewesen, fügte der SPD-Politiker hinzu - "aus Solidarität mit Großbritannien aber auch als Signal der Geschlossenheit".
Wegen des Vorfalls verfügten mehr als 20 Länder, darunter neben Großbritannien auch die USA und Deutschland, die Ausweisung russischer Diplomaten. Russland reagierte ebenfalls mit der Ausweisung dutzender Diplomaten.
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