
Mittlerweile ist Donald Trump kein Newcomer mehr im Amt des US-Präsidenten – und sieht sich überall mit Problemen konfrontiert. Im Ausland streitet er sich mit Russland, China und Nordkorea. Und im Inland rückt ihm Sonderermittler Robert Mueller immer weiter auf die Pelle. Lesen Sie die neuesten Entwicklungen der US-Politik im News-Ticker von FOCUS Online.
Trump soll Gesundheitszeugnis selbst verfasst haben
Mittwoch, 2. Mai, 08.47 Uhr: „Seine körperliche Kraft und Ausdauer sind außergewöhnlich“, hieß es in dem Schreiben. „Sollte er gewählt werden, kann ich unzweifelhaft feststellen, dass Mister Trump der gesündeste Mensch ist, der jemals zum Präsidenten gewählt wurde.“ Mit dieser glühenden Empfehlung von seinem Leibarzt Dr. Harold Bornstein wollte Donald Trump im Jahr 2015 sämtliche Zweifel an seiner körperlichen Eignung fürs Präsidentenamt zerstreuen. Jetzt behauptet Bornstein: Er habe das Schreiben nicht selbst verfasst – sondern es von Trump diktiert bekommen.
„Er hat den gesamten Brief diktiert“, sagte Bornstein am Dienstag dem US-Nachrichtensender CNN. „Ich habe ihm gesagt, was er da nicht hineintun kann.“ Trump habe den Brief diktiert, als der Arzt gerade mit seiner Frau in der Stadt unterwegs war. „Sie sind um 16 Uhr oder so vorbeigekommen, um den Brief abzuholen.“
Im Gespräch mit dem US-Sender NBC hat Bornstein außerdem den Mitarbeitern des US-Präsidenten vorgeworfen, dessen Patientenakte unrechtmäßig aus seiner Praxis mitgenommen zu haben. Die „Durchsuchung“ seiner Praxis habe am 3. Februar 2017 stattgefunden, sagte Bornstein am Dienstag dem Sender NBC. Zwei Tage zuvor hatte die „New York Times“ den Arzt damit zitiert, er habe Trump über Jahre ein Haarwuchsmittel verschrieben.
„Sie müssen 25 oder 30 Minuten hier gewesen sein, es hat großes Chaos angerichtet“, sagte der Arzt. Die „Durchsuchung“ sei von Trumps langjährigem Bodyguard Keith Schiller, einem Anwalt der Trump-Familie und einem weiteren Mann vorgenommen worden. Er selbst habe Angst gehabt, sagte der 70-jährige Mediziner.
Er habe die Herausgabe der Akte nicht genehmigt, der Vorgang habe deshalb gegen das Patientenschutzgesetz verstoßen, sagte Bornstein. Er selbst habe überdies mit der Information über das Haarwuchsmittel nicht gegen die ärztliche Schweigepflicht verstoßen.
Das Weiße Haus bezeichnete den Vorgang indes als „Standard“. Es sei ein übliches Verfahren, dass die Patientenakte des Präsidenten in den Besitz der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses übergehe, sagte Regierungssprecherin Sarah Sanders vor Journalisten. Sie wies den Vorwurf einer „Durchsuchung“ zurück.
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