Das Bundesinnenministerium wurde neu organisiert und bekam dabei auch einen neuen Namen. Im Zuge der Umbenennung kam es aber anscheinend zu Unklarheiten. Auf offiziellen Dokumenten tauchte fälschlicherweise der Titel „Bundesministerium des Innern für Bauen und Heimatschutz“ auf. Das brisante daran: Der Begriff „Heimatschutz“ wird von Neonazi-Gruppen gern bei der Namensgebung benutzt.
Nach der Umorganisation des Bundesinnenministeriums wissen nicht alle Beamten, wie ihre Behörde aktuell heißt. Bis Ende dieser Woche existierten offizielle Dokumente, in denen der Behördenname im Briefkopf als „Bundesministerium des Innern für Bauen und Heimatschutz“ angegeben war. „Bild am Sonntag“ liegt ein entsprechendes Dokument vor, das eine Teilnehmerliste einer Besprechung am 1. Juni zum Thema Arbeitsausschuss enthält.
Eine Ministeriumssprecherin räumte den Fehler gegenüber „Bild am Sonntag“ ein: „Der Fehler entstand in der Frühphase der organisatorischen Umgestaltung, als noch nicht klar war, wie das Ministerium heißen wird.“ Ein Mitarbeiter habe die Dokumentenvorlage angepasst und später nicht korrigiert. „Das wurde umgehend nachgeholt“, so die Sprecherin.
Der offizielle Name von Seehofers Haus lautet „Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat“. Nach Seehofers Darstellung soll sich die Heimatabteilung vor allem um die Infrastruktur im ländlichen Raum kümmern. Mit „Heimatschutz“ im sicherheitspolitischen Sinn hat das nach den Worten des Ministers nichts zu tun. Der Begriff „Heimatschutz“ ist belastet, da ihn Neonazi-Gruppen gern als Namen benutzen.
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