Vor kaum einer Woche drohte Trump dem Iran mit kriegerischen Konsequenzen. Heute Nacht bot er der iranischen Führung Gespräche „ohne Vorbedingungen“ an.
Der Furor der Opposition nach dem Putin/Trump-Gipfel in Helsinki ist auch verflogen. Übrig bleibt ein US-Präsident, dem all diese Erregungswellen offenbar nichts anhaben können.
Die Zustimmung zur Trumps Politik hat in den letzten Wochen sogar eher zu- als abgenommen. Die Mehrheiten im Senat, im Abgeordnetenhaus und unter den Gouverneuren der Bundesstaaten sind solide und dürften bei den Zwischenwahlen im November allen Meinungsumfragen zufolge bestätigt werden.
Wie das System Trump funktioniert
Wir lernen: Das System Trump funktioniert wie ein Konverter, der den Wechselstrom der politischen Debatte in den Gleichstrom der Macht transformiert. Der Hass seiner Gegner befeuert die Zuneigung seiner Anhänger. Die kollektive Wut der Progressiven verwandelte Trump in regressive Energie. Er braucht das Schlagzeilengewitter wie der Windparkbetreiber die Sturmböe.
Zur Person
Gabor Steingart, 56, ist Journalist und Buchautor. Sein kostenloses Morning Briefing erhalten Sie hier: www.gaborsteingart.com
Voller Neid blickt man im Berliner Regierungsviertel auf den französischen Präsidenten, der auf allen Weltbühnen bella figura macht. Selbst von Donald Trump wird Emmanuel Macron, wenn schon nicht geliebt, so doch wenigstens respektiert.
Ausweislich der Telefonliste, die das Weiße Haus regelmäßig veröffentlicht, sprach Trump mit dem französischen Kollegen von Januar 2017 bis Juli 2018 mehr als doppelt so häufig wie mit Merkel. Jedes vierte der seither geführten 200 Trump-Telefonate mit einem ausländischen Staats- oder Regierungschef ging vom Weißen Haus zum Élysée-Palast. Zumindest in dieser frühen Phase der Ära Trump gilt: Frankreich zuerst. Deutschland hängt in der Warteschleife.
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