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Monday, September 3, 2018

Chemnitz - "Daniel hätte das nie gewollt": Witwe des Messer-Opfers nach Ausschreitungen fassungslos

Chemnitz: "Daniel hätte das nie gewollt": Witwe des Messer-Opfers nach Ausschreitungen fassungslos
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Knapp eine Woche nach den tödlichen Messerstichen und den anschließenden ausländerfeindlichen Ausschreitungen sind erneut mehrere tausend Demonstranten verschiedener Lager in Chemnitz auf die Straße gegangen. AfD, Pegida und Pro Chemnitz taten für einen "Schweigemarsch" zusammen, es kam zu heiklen Situationen in der Stadt. Alle Entwicklungen im News-Ticker von FOCUS Online.

  • Tödliche Auseinandersetzung auf Chemnitzer Stadtfest, danach rechte Ausschreitungen
  • Ist die Abschiebefrist des Verdächtigen verstrichen? Erkenntnisse zu seinem Asylstatus
  • FOCUS-Online-Reporter Ulf Lüdeke und Maik Mosheim sind in Chemnitz vor Ort

Das war der Samstag im Überblick:

  • 4000 Menschen nahmen an Demo von "Chemnitz Nazifrei" teil
  • 4500 Menschen auf gemeinsamer Demo von AfD, Pegida und Pro Chemnitz
  • Rechten-Demo vorzeitig beendet, weil Wege blockiert waren - Teilnehmer wüteten

Alle Informationen im Live-Ticker:

Montag, 03. September 2018, 07.52 Uhr: Seinen Tod nutzen seit Tagen Demonstranten verschiedener Lager in Chemnitz, um auf die Straße zu gehen. Die Witwe des 35-Jährigen, der vor einer Woche erstochen wurde, ist angesichts dieser Szenen entsetzt und fassungslos. Gegenüber der „Bild“-Zeitung erklärte sie: „Daniel hätte das nie gewollt! Nie!“ Bei den Veranstaltungen gehe es auch gar nicht mehr um Daniel, sagt sie. „Daniel war weder rechts noch links. Das, was da gerade läuft, wäre nie in seinem Sinn gewesen. Wir wollen nur noch in Ruhe trauern.“

Nach den Demonstrationen vom Wochenende ist die Nacht zu Montag in Chemnitz nach Angaben der Polizei ruhig geblieben. Es sei zu keinen Straftaten gekommen, die mit den Demonstrationen und Ereignissen der vergangenen Woche in Verbindung stehen, sagte eine Sprecherin der Polizei am frühen Morgen. Wie sich die Lage am Montagnachmittag entwickeln wird, sei noch völlig unüberschaubar.

Am Nachmittag erwartet Chemnitz gleich die nächste Großveranstaltung: Unter dem Motto "#wir sind mehr" steigt ein Gratis-Konzert gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Man könne nicht genau vorhersagen, wie viele Menschen zu dem Konzert nach Chemnitz kommen werden, sagte die Sprecherin. Angesichts der vielen Anmeldungen in sozialen Netzwerken könne man aber von einigen Zehntausend Besuchern ausgehen.

Bei dem Konzert um 17 Uhr spielen Bands wie Kraftklub, Die Toten Hosen oder Rapper wie Marteria oder Trettmann. Wegen der großen Resonanz haben die Organisatoren den Veranstaltungsort verlegt. Das Konzert soll auf einem großen Parkplatz zwischen Hauptbahnhof, Marx-Denkmal und Rathaus stattfinden.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat ihre Kabinettskollegen derweil dazu aufgerufen, ihrem Beispiel zu folgen und nach den ausländerfeindlichen Ausschreitungen nach Chemnitz zu fahren. "Es wäre gut, wenn auch andere Mitglieder der Bundesregierung dort vor Ort Gesicht und Stimme zeigen würden", sagte die SPD-Politikerin am Montag im ARD-"Morgenmagazin".

Im Video: Als die AfD die Demo abbrechen muss, kommt es zu tumultartigen Szenen 

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