Der Auftakt brachte kaum Zeichen der Wiederannäherung - was bringt nun der letzte Tag des Staatsbesuchs des türkischen Präsidenten? Mit Spannung wird sein Auftritt in Köln erwartet. Die Polizei ist auf tausende Demonstranten und Erdogan-Anhänger eingestellt. Alle Entwicklungen im News-Ticker von FOCUS Online.
Ditib sauer über Verbot von Moschee-Veranstaltung - Stadt Köln macht klare Ansage
11.36 Uhr: Mit Unverständnis hat die türkische Islam-Organisation Ditib auf das Verbot einer großen Veranstaltung bei der Eröffnung ihrer Kölner Zentralmoschee reagiert. "Mit Bedauern entgegnet DITIB dieser Verfügung und kann die Begründungen nicht nachvollziehen", heißt es in einer am Samstag auf Facebook verbreiteten Mitteilung. Der Verband werde der Anweisung folgen - "gemäß unseres Respektes gegenüber dem Recht".
Die Ditib hatte zuvor auf Facebook zu der Veranstaltung an der Moschee eingeladen und mit bis zu 25.000 Besuchern gerechnet. Am Abend vor dem erwarteten Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an der Moschee hatten die Kölner Behörden deshalb ein ausreichendes Sicherheitskonzept verlangt, etwa zu Sanitätern und Fluchtmöglichkeiten - nach eigenen Angaben vergeblich.
Wenige Stunden vor dem erwarteten Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat die Stadt Köln derweil erneut dazu aufgefordert, das Gebiet rund um die Zentralmoschee zu meiden. "Ein Einlass ist nur mit einer Einladung möglich", betonte die Stadt am Samstagmorgen. "Niemand wird auch nur in die Nähe der Moschee kommen."
Rund um die Moschee ist ein großer Sicherheitsbereich festgelegt worden. Die Lage dort war am Samstagvormittag noch ruhig, wie die Polizei mitteilte. Mehrere Tausend Polizisten sind im Einsatz. In der Millionenstadt herrscht die höchste Sicherheitsstufe.
Unterdessen haben in Köln die Proteste gegen Erdogan begonnen. Im rechtsrheinischen Stadtteil Deutz versammelten sich am Samstagvormittag mehrere hundert Demonstranten eines Kölner Bündnisses gegen den Erdogan-Besuch, wie ein AFP-Reporter berichtete. Zu den Teilnehmern an der Demonstration zählten auch viele Kurden. Sie trugen Transparente mit Aufschriften wie "Stoppt die Erdogan-Diktatur" und "Erdogan - go home".
Merkel trifft Erdogan erneut
11.34 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist am letzten Tag seines Staatsbesuchs in Deutschland erneut mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammengekommen. Im Zeichen des eher frostigen Vortags trafen sich sich am Samstagvormittag zu einem Frühstück im Kanzleramt.
Laschets Treffen mit Erdogan auf militärischen Teil des Flughafens verlegt
09.23 Uhr: Das Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) ist auf den militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn verlegt worden. Das Gespräch werde "im Empfangsgebäude der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung" stattfinden, teilte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen am Samstag mit. Ein Treffen im Schloss Wahn unweit des Flughafens war am Widerstand der Eigentümer gescheitert.
Erdogan wird um etwa 14.00 Uhr in Köln erwartet. Nach der offiziellen Begrüßung findet das Gespräch der beiden Politiker statt. Im Anschluss reist der türkische Präsident dann weiter zur Einweihung der Ditib-Zentralmoschee in Köln.
Die Eigentümer von Schloss Wahn hatten das Treffen zwischen Erdogan und Laschet am Freitag gerichtlich gestoppt. Sie erwirkten beim Kölner Landgericht eine einstweilige Verfügung, wonach das Schloss nicht als Ort des geplanten Gesprächs beider Politiker genutzt werden darf.
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