"Mit Menschen, die keinen guten Willen haben, mit Menschen, die nur Skandal suchen, die nur Spaltung suchen, die nur Zerstörung suchen, auch in Familien, da braucht es Stille und Schweigen. Und es braucht auch das Gebet", sagte das Kirchenoberhaupt am Montag bei der Morgenmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.
Franziskus ist derzeit im Zuge der kirchlichen Missbrauchsskandale in mehreren Ländern Attacken seiner Gegner ausgesetzt. Kritiker werfen ihm unter anderem vor, dass er sich zu Anschuldigungen über angebliche Mitwisserschaft bislang nicht geäußert hat. In seiner Predigt ging der Papst darauf nicht explizit ein.
Franziskus beendete seine Morgenmesse mit einem Gebet um die Gnade "zu erkennen, wann wir sprechen und wann wir schweigen müssen. Und das in allen Bereichen des Lebens: bei der Arbeit, zu Hause, in der Gesellschaft ... überall im Leben."
Bezug auf Tagesevangelium
In seiner Predigt hatte der Papst das Tagesevangelium (Lk 4, 16-30) erläutert. Dort wird geschildert, wie Jesus mit Misstrauen empfangen und vertrieben wird; doch er antwortet nicht darauf. Franziskus sagte dazu: "Der Teufel hatte die Lüge in ihre Herzen gesät; doch Jesus schwieg."
Der Papst übertrug dieses Beispiel auf einen Streit in der Familie und riet: "Man soll seine Meinung sagen und dann schweigen. Denn die Wahrheit ist sanftmütig; die Wahrheit schweigt; die Wahrheit ist nicht laut." Es sei nicht einfach, dem Beispiel Jesu zu folgen, so Franziskus, aber Ausdruck der "Würde des Christen, der in der Macht Gottes verankert ist". (KNA)
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