„Würde, Verantwortung, Demokratie“ lautet der Titel des Briefes. Darin werfen die Unterzeichner dem Innenminister so einiges vor, etwa die Verharmlosung der rassistischen Übergriffe in Chemnitz oder die Bezeichnung der Migration als „Mutter aller Probleme“. Seehofer sabotiere die Arbeitsfähigkeit der Bundesregierung und schade dem internationalen Ansehen Deutschlands. „Seine enthemmten Bierzeltreden und unschlüssigen Pressekonferenzen tragen maßgeblich dazu bei, dass sich der Ton der politischen Auseinandersetzung in diesem Land öffentlich verschärft – und dass dadurch auch die AfD ihre rechtspopulistische und rechtsradikale Entgleisungsrhetorik immer weitertreibt.“
Seehofer solle daher noch vor dem 14. Oktober, also noch vor der Landtagswahl in Bayern, von seinem Amt zurücktreten. Denn er einige das Land nicht, sondern spalte es.
Einer der Initiatoren dieses Briefes ist der Dramatiker Moritz Rinke. Aber auch die Unterzeichnerliste des Schreibens enthält viele Prominente Namen: Kabarettist Jochen Busse, Showmaster Hugo Egon Balder, Journalist Günther Wallraff, Berlinale-Chef Dieter Kosslick, die Schauspieler Peter Lohmeyer, Burghart Klaußner und Meret Becker sowie die Musikerin Inga Humpe und die Autorinnen Ronja von Rönne, Judith Schalansky und Terezia Mora. Auch die Filmemacher Emily Atef, Andres Veiel und Dietrich Brüggemann haben den Aufruf zum Rücktritt Seehofers unterschrieben.
Dieser Artikel wurde verfasst von Lars Riedel
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