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Thursday, January 31, 2019

Vertrag wurde 1987 geschlossen - Die USA wollen heute den INF-Abrüstungsvertrag mit Russland kündigen

Vertrag wurde 1987 geschlossen: Die USA wollen heute den INF-Abrüstungsvertrag mit Russland kündigen

An diesem Freitag wird aller Voraussicht nach das Aus für einen der weltweit wichtigsten Abrüstungsverträge eingeläutet. Die USA wollen das INDF-Abkommen kündigen, da Russland sich nicht daran halte. Das Ende des Abkommens sorgt für große Besorgnis in Europa - und für Aufrüstungspläne.

Die USA hatten es angekündigt: Am 2. Februar würden sie das INF-Abkommen kündigen, wenn Russland seine Marschflugkörper mit der Bezeichnung 9M729 (Nato-Code: SSC-8) nicht zerstört. Denn nach Auffassung Amerikas stellen diese einen eindeutigen Bruch des Abkommens dar, dass die Vertragspartner zum zum Verzicht auf landgestützte atomare Mittelstreckenwaffen verpflichtet.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur informierten die Vereinigten Staaten am Donnerstag die Verbündeten in der Nato über ihr Vorhaben. Im Militärbündnis wurde geplant, die US-Entscheidung nach der Bekanntgabe so schnell wie möglich mit einer Erklärung zu unterstützen.

Russland hatte in den vergangenen Wochen mehrfach deutlich gemacht, dass es die US-Vorwürfe für haltlos erachtet und nicht daran denkt, seine Marschflugkörper zu vernichten. Denn nach russischen Angaben haben die 9M729 eine Reichweite von maximal 480 Kilometern. Die USA gehen hingegen von mindestens 2600 Kilometern aus. Damit könnten die Marschflugkörper nahezu alle Hauptstädte in Europa treffen.

Vertrag zwischen USA und Sowjetunion

Der INF-Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (Intermediate Range Nuclear Forces) war 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossen worden. Er verpflichtet beide Seiten zum Verzicht auf landgestützte ballistische Raketen und Marschflugkörper mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern. Zugleich untersagt er auch die Produktion und Tests solcher Systeme.

Eine offizielle Bestätigung für die geplante US-Ankündigung gab es in der Nacht zum Freitag zunächst nicht. Außenminister Mike Pompeo lud Medienvertreter allerdings für 14.30 Uhr deutscher Zeit zu einer Erklärung ins State Department in Washington ein.

Rüstet Europa jetzt atomar auf?

Für Europa wäre das Aus für den INF-Vertrag hochbrisant, weil es in Folge aller Voraussicht nach eine Diskussion über eine mögliche atomare Aufrüstung in Europa geben dürfte. Nach Auffassung von Militärs ließen sich nämlich nur so langfristig ein strategisches Gleichgewicht und Abschreckung sichern.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wich zuletzt der Frage aus, ob die Aufkündigung des Vertrages durch die USA eine Stationierung von zusätzlichen amerikanischen Atomwaffen in Europa zur Folge haben könnte. Es sei noch viel zu früh, um vorherzusagen, wie das Militärbündnis auf ein mögliches Ende des Abkommens reagieren werde, sagte der Norweger Ende vergangener Woche.

Er wies zudem darauf hin, dass es selbst im Fall einer US-Kündigung noch bis August Zeit gebe, den Vertrag zu retten. In dem Abkommen ist nämlich eine Kündigungsfrist von sechs Monaten vorgesehen.

China ist nicht Teil des Vertrages

Dass Russland in der Auseinandersetzung doch noch einlenkt, gilt allerdings als äußerst unwahrscheinlich. Zudem wird auch den USA von Kritikern unterstellt, kein besonders großes Interesse an dem INF-Vertrag in seiner derzeitigen Form zu haben. Das liegt vor allem daran, dass der aus der Zeit des Kalten Krieges stammende Deal nur Amerikaner und Russen bindet, nicht aber aufstrebende Militärmächte wie China. Letzteres soll mittlerweile über knapp 2000 ballistische Raketen und Marschflugkörper verfügen, die unter das Abkommen fallen würden.

Wie schnell die Amerikaner ein neues Mittelstreckensystem entwickeln und stationieren könnten, wird öffentlich nicht gesagt. Die Pläne für die Ankündigung an diesem Freitag lassen aber durchaus erkennen, dass man sich nicht allzu viel Zeit lassen will. Nach dpa-Informationen wollen die USA ankündigen, sich ab sofort nicht mehr an den Vertrag gebunden zu fühlen. Die sechs Monate Kündigungsfrist wären demnach nur eine Art allerletztes Ultimatum an Russland.

Im Video: Reichweite über 4000 Kilometer - China testet erfolgreich „Flugzeugträger-Killer“-Rakete

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