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Thursday, February 28, 2019

Gastbeitrag von Gabor Steingart - Comeback für Gabriel: "Mehr in das Amerika von morgen investieren"

Gastbeitrag von Gabor Steingart: Comeback für Gabriel: "Mehr in das Amerika von morgen investieren"
Das Comeback des ehemaligen SPD-Chefs und Außenministers Sigmar Gabriel auf der internationalen Bühne steht bevor.

Er ist als Vorsitzender der Atlantik-Brücke nominiert, der einflussreichsten Organisation der transatlantischen Beziehungen. Im Juni müssen die Mitglieder der bisher von Friedrich Merz geführten Vereinigung über dessen Nachfolge entscheiden. Gabriel ist der Favorit – auch der von Merz.

Für den Morning Briefing Podcast bin ich mit Gabriel die Konfliktherde der Gegenwart abgeschritten. Die erfreuliche Kehrtwende des britischen Sozialdemokraten Jeremy Corbyn begrüßt er, aber sie euphorisiert ihn nicht.

Gabriel: "Historische Chance"

Gabriel sagt: "Es gibt in der Labour-Partei – auch in der Wählerschaft – viele, die den Austritt wollen. Jeremy Corbyn selber präferiert eher eine Zollunion und keine Vollmitgliedschaft. Es ist relativ schwer zu prognostizieren, was ist wahrhaftig und was ist Taktik."

In den Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, die gestern und heute in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi stattfinden, sieht Gabriel die historische Chance, das giftige Erbe des Koreakrieges (1950 bis 1953) und des Vietnamkrieges (1965 bis 1975) zu überwinden: "Ich glaube, dass das, was wir da erleben, Weltpolitik ist. Vietnam als Ort dieses Spitzentreffens zu wählen, ist schon symbolisch viel wert. Dort kann man zeigen, dass es nach einem erbitterten Krieg und einer langen Teilung möglich ist, zwischen früheren Kriegsgegnern wieder zu guten Verhältnissen zu kommen."

"Amerika wird nicht so bleiben wie derzeit unter Donald Trump"

Auch das europäisch-amerikanische Verhältnis wird in diesen Tagen einer Neubewertung unterzogen, die nicht allein von Trump und seiner Regierung ausgeht. Eine Rückkehr zur alten Normalität werde es auch nach diesem US-Präsidenten nicht geben, sagt Gabriel: "Amerika wird nicht so bleiben wie derzeit unter Donald Trump. Aber es wird nie wieder so werden, wie es einmal war, weil es andere Interessen verfolgt."

Die deutsche Amerika-Politik sei gut beraten, sagt Gabriel, nicht nur ein ums andere Mal nach Washington, New York und Kalifornien zu pilgern, sondern das Land in seiner kulturellen und ethnischen Vielfalt wahrzunehmen: "Mein Rat ist, mehr zu investieren in das Amerika von morgen, das mehrheitlich aus Lateinamerikanern bestehen wird, aus Hispanics, aber auch aus Menschen mit asiatischem und afrikanischem Hintergrund.Wir treffen meist nur das weiße Amerika. Das Amerika von morgen besitzt aber nicht mehr diese starken europäischen Wurzeln. Und um das werden wir uns kümmern müssen."

„15 mehr von diesen Tagen, und die Welt ist wieder in Ordnung“

„Wir werden alles tun, um den wahren Wert des Unternehmens zurück in die Aktie zu bringen“, sagte Bayer-Chef Werner Baumann kurz vor Weihnachten im Morning Briefing Podcast. Als der CEO gestern den Aktienkurs von Bayer sah, war er zufrieden: Plus 4,2 Prozent. „15 mehr von diesen Tagen, und die Welt ist wieder in Ordnung“, kommentierte er.

Doch in der mittelfristigen Entwicklung deutet wenig in diese Richtung. Bald 30 Milliarden Euro Börsenwert sind seit dem Sommer verschwunden. Rund 65 Milliarden Euro ist Bayer noch wert, ungefähr so viel, wie Baumann im Juni 2018 für den US-Agrargiganten Monsanto bezahlt hatte.

Seit der Übernahme lasten rund 36 Milliarden Euro Schulden auf der Bilanz. Ausweislich der jüngsten Quartalszahlen ist der Gewinn von Bayer auf 1,7 Milliarden Euro eingebrochen, drei Viertel des Vorjahreswertes. Immerhin: Dank Monsanto konnte der Umsatz um 13 Prozent gesteigert werden.

Bayer-CEO kämpft um sein Lebenswerk

Der Bayer-CEO muss weiter um sein Lebenswerk kämpfen. Die positiven Synergien haben es bisher nicht von den PowerPoint-Präsentationen in die Wirklichkeit geschafft. Die negativen Risiken des sogenannten „Totalherbizids“ Glyphosat dagegen sind von den Fußnoten in die Überschriften gesprungen. Dort bedrohen sie das Fusionswerk – und ihren Schöpfer.

Eine kleine Anfrage der FDP offenbart das große Staatsversagen: Jede zweite geplante und rechtsstaatlich gebotene Abschiebung scheitert oder wird kurz vorher „storniert“. Seit 2015 waren dies 93.858 Abschiebungen, Tendenz steigend. Die von Abschiebung Betroffenen, also Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus, widersetzen sich erfolgreich dem Vollzug – durch fehlende Reisedokumente oder auch mit Gewalt. Ein funktionierender Rechtsstaat braucht den Respekt vor dem Anderen, aber auch den vor sich selbst.

Dieser Beitrag wird bereitgestellt von: Gabor Steingart. Eine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online hat nicht stattgefunden.

Im Video: Trauer um Serien-Star: "CSI"-Schauspielerin Lisa Sheridan stirbt mit 44 Jahren 

Gabor Steingart
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