Rechercher dans ce blog

Thursday, February 28, 2019

Kein Deal in Hanoi - Kim hat die Weltmächte in der Hand: 4 Erkenntnisse aus Treffen mit Trump

Kein Deal in Hanoi: Kim hat die Weltmächte in der Hand: 4 Erkenntnisse aus Treffen mit Trump

Es war eine abrupte Wende: Statt der geplanten feierlichen Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung fand der Gipfel von Hanoi ein vorzeitiges Ende. Zum Abbruch des Treffens führten nach Angaben von US-Präsident Donald Trump vor allem unterschiedliche Ansichten über die gegen Nordkorea verhängten Sanktionen. Aber auch bei anderen wichtigen Gipfelthemen wurde keine Einigung erzielt.

Welche Schlüsse lassen sich aus dem Gipfel zwischen Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un ziehen? FOCUS Online hat mit dem USA-Experten Thomas Jäger von der Universität zu Köln gesprochen.

1. Die Differenzen sind größer, als Trump es vorher annahm.

Die zweite Begegnung zwischen Trump und Kim sollte auf dem ersten Gipfeltreffen im Juni in Singapur aufbauen. Die Erwartungen waren groß, dass hinsichtlich einer atomaren Abrüstung Nordkoreas Fortschritte erzielt würden. Das Meeting war über Monate vorbereitet worden. „Der Optimismus an der politischen Spitze war größer, als in den Behörden“, erklärt USA-Experte Jäger. „Die Sicherheitsbehörden hatten im Vorfeld davor gewarnt, zu zuversichtlich in das Treffen zu gehen.“

Kim und Trump sei es – anders als Trump es sich erhofft habe – nicht gelungen, einen Prozess in Gang zu bringen, der die Interessen beider Seiten berücksichtige: Kim will das Sanktionsregime der USA beenden und die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes in Gang bringen. Die Amerikaner wollen die Denuklearisierung. „Trump hätte gerne bewiesen, dass er die harte Nuss knackt“, sagt Jäger. Das sei auf die Schnelle jedoch nicht gelungen.

2. Trump ist es gelungen, den Druck auf Nordkorea zu erhöhen.

Nach Angaben von Trump haben die Nordkoreaner auf dem Gipfel verlangt, die wegen ihres Atom- und Raketenprogramm verhängten Sanktionen „in ihrer Gesamtheit“ aufzugeben. „Und das konnten wir nicht machen“, sagte der US-Präsident. USA-Experte Jäger wertet das nicht als Niederlage Trumps – im Gegenteil. „Dadurch, dass Trump hart geblieben ist, ist es ihm gelungen, den Druck auf Nordkorea zu erhöhen.“ Das Weiße Haus habe erkannt, dass die Sanktionen ihr einziges Druckmittel seien. Ließen sie hier ohne feste Zusagen zu einer Denuklearisierung nach, hätten sie nichts mehr gegen das Kim-Regime in der Hand. Daher wurden keine konkreten Schritte vereinbart.

„Eine Niederlage hätte Trump erlitten, wenn er eine Erklärung unterschrieben hätte, von der Nordkorea mehr profitiert hätte als die USA“, erklärt Jäger.

3. Kim schafft es weiterhin, sich den Weltmächten zu entziehen.

Auch China hatte im Vorfeld des Treffens zwischen Kim und Trump sein Interesse an einer wirtschaftlichen Öffnung Nordkoreas betont. Ein chinesischer Außenamtssprecher hatte betont, man hoffe, dass der zweite Gipfel positive Resultate bringe, „um eine Denuklearisierung und dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu erreichen“. Doch der Gipfel machte laut Politikwissenschaftler Jäger eines erneut deutlich: „Die Nuklearwaffen sind die Lebensversicherung für das nordkoreanische Regime. Sie stehen über allem.“ Trump erklärte dazu am Donnerstag, Kim sei bereit gewesen „uns einige Areale zu überlassen, aber nicht jene, die wir wollten“. Damit zeigte Kim erneut, dass es ihm durch seine Atomwaffen gelingt, sich den Weltmächten zu entziehen, und seine Macht auszuspielen. Eine Aufgabe der atomaren Bewaffnung würde über kurz oder lang das Ende seines diktatorischen Regimes bedeuten.

Experte Jäger schlussfolgert: Trump werde künftig davon absehen, schon vor einem solchen Treffen zu großen Optimismus zu versprühen.

4. Der Arbeitsprozess zwischen beiden Ländern wird fortgeführt.

In den kommenden Wochen werden sich die beiden Delegationen mit der Aufarbeitung des Gipfels befassen. „Im Idealfall wird der Arbeitsprozess zwischen den Ländern fortgeführt und eine erneute Konfrontation bleibt aus“, so Jäger. US-Außenminister Mike Pompeo gab sich optimistisch, dass das Treffen eine gute Grundlage für weitere Gespräche bilden könnte.

Denkbar ist auch, dass es bei der Einrichtung eines US-Verbindungsbüros in Pjöngjang Fortschritte gibt. Kim nannte dies „begrüßenswert“. Auch Trump sprach von einer „großartigen Sache“. Ein Verbindungsbüro hat nicht den Rang einer Botschaft, würde aber eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Washington und Pjöngjang einleiten.

Ein weiteres Treffen zwischen den beiden Staatschefs ist zunächst nicht geplant.

Im Video: Reporter fragt Trump nach Abrüstung Nordkoreas - dieser eiert rum

Lesen Sie auch

Let's block ads! (Why?)

No comments:

Post a Comment

Search

Featured Post

Granblue Fantasy: Relink's Demo Will Make a Believer Out of You - Kotaku

depolitikblog.blogspot.com Before multiple friends of mine went out of their way to sing the praises of Granblue Fantasy: Relink to ...

Postingan Populer