Der Historiker und Publizist Arnulf Baring setzte sich Zeit seines Lebens mit dem politischen Geschehen in der Bundesrepublik auseinander. Nun ist er im Alter von 86 Jahren gestorben. Mit seinem Tod verliert Deutschland einen seiner bekanntesten Chronisten.
Zuerst hatte die "Welt" berichtet. Baring, der an der Freien Universität Berlin erst Politikwissenschaft, dann als Historiker lehrte, war Zeit seines Lebens ein Verfechter der Westbindung Deutschlands. Doch immer wieder eckte er mit seinen Thesen und Aussagen auch an. 2002 hatte er den Sozialstaat der Bundesrepublik Deutschland etwa als „DDR Light“ bezeichnet.
Baring war auch ein steter Kritiker einer europäischen Währungsunion. Durch die Eurokrise in Folge der Bankenkrise des Jahres 2008 sah er seine Befürchtungen bestätigt. Die Währungsunion sei die "größte Fehlentscheidung Deutschlands nach 1945" gewesen, sagte Baring der „Berliner Morgenpost“ im Jahr 2012. Auch das "erstarrte Parteiensystem" war Ziel seiner Kritik.
Auch seine Aussage zu Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab", das er im Gegensatz zu vielen anderen Politikern und Wissenschaftlern nicht kritisierte, sondern im Gegenteil sogar lobte, sorgte für Diskussionen. Doch diese haben Arnulf Baring nie davon abgehalten, seine Meinung zu sagen. Am Samstagnachmittag ist er im Kreise seiner Familie in Berlin gestorben.
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