Der Verband der Deutschen Standesbeamten rechnet damit, dass nach der Einführung der Ehe für Homosexuelle zusätzliche Arbeit auf die Kollegen zukommt. „Die ersten Anrufe laufen jetzt schon bei den Standesämtern ein“, sagte Geschäftsführer Gerhard Bangert am Freitag im Sender MDR Aktuell.
Die Menschen würden fragen, wann man heiraten oder bestehende Lebenspartnerschaften in Ehen umwandeln könne. Bangert rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die ersten Homo-Ehen im Herbst geschlossen werden können. Das im Bundestag beschlossene Gesetz muss noch durch den Bundesrat - das geschieht vermutlich im Juli.
Danach wird es von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geprüft und unterzeichnet. Die Standesämter sollen dann drei Monate Zeit zur Vorbereitung bekommen.
Bald lange Schlangen von Heiratswilligen?
In Deutschland lebten nach dem jüngsten Mikrozensus 2015 rund 94.000 homosexuelle Paare zusammen, 43.000 von ihnen in eingetragenen Partnerschaften. Bangert rechnet durchaus mit einem gewissen Andrang von Heiratswilligen: "Wenn diese Paare natürlich alle direkt am ersten Tag, am Stichtag, in den Standesämtern aufschlagen würden, dann hätten wir ganz lange Schlangen", sagte er dem Sender.
Für 2016 gibt es noch keine Zahlen über homosexuelle Paare in Deutschland. Die jüngsten Zahlen gehen aus der jährlichen Haushaltsbefragung (Mikrozensus) des Statistischen Bundesamtes hervor, die am 27. Juni veröffentlicht wurden.
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