Rechercher dans ce blog

Thursday, August 31, 2017

So kommentiert Deutschland: Gerhard Schröder - „Das ist ein Armutszeugnis für jeden, der sich deutscher Ex-Bundeskanzler nennt“

So kommentiert Deutschland: Gerhard Schröder: „Das ist ein Armutszeugnis für jeden, der sich deutscher Ex-Bundeskanzler nennt“
Danke für Ihre Bewertung!
0

„Es geht um mein Leben, und darüber bestimme ich“: Der Altkanzler hält an seinem geplanten Rosneft-Engagement fest. Für die SPD wird Gerhard Schröder dadurch zum Wahlkampf-Problem. So kommentiert die deutsche Presse die Job-Ambitionen des Altkanzlers.

„Der 'Genosse der Bosse' fällt der gesamten westlichen Außenpolitik in den Rücken“

Westfalen-Blatt (Bielefeld): „Da ist er wieder, der alte Basta-Stil: 'Es geht um mein Leben, und darüber bestimme ich - und nicht die deutsche Presse.' Schluss! Aus! Diskussion beendet! Trotz aller Kritik wird Altkanzler Gerhard Schröder in den Aufsichtsrat des russischen Ölkonzerns Rosneft einziehen – wohl sogar den Vorsitz übernehmen. Der politische Kollateralschaden dieser »privaten« Entscheidung Schröders ist groß.

(...) Indem der 'Genosse der Bosse' sich vor den Karren des Kremls spannen lässt, fällt er nicht nur der deutschen, sondern der gesamten westlichen Außenpolitik in den Rücken. Eine solche Illoyalität steht einem Mann, der seine Apanage vom deutschen Steuerzahler erhält, schlecht an.“

„Schade um ihn – Schröder schien ein ganz Großer zu sein“

Lausitzer Rundschau (Cottbus): „Man muss in der Debatte um Gerhard Schröders Russland-Engagement zuerst mal die Blendgranaten entsorgen, um auf den Kern zu kommen. Die Angriffe aus der CSU etwa. 'Söldner Putins', wie Generalsekretär Andreas Scheuer sagte. Außer Schröder hat kein deutscher Politiker von Rang die einmütige Haltung des Westens gegenüber Russland politisch so unterlaufen wie CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer. Und Karl-Theodor zu Guttenberg hielte sich mit Beschimpfungen sowieso besser zurück. Der sitzt im Glashaus.

Blendgranaten wirft aber vor allen Dingen Schröderselbst mit seiner Warnung vor einer 'Dämonisierung Russlands'. Darum geht es genau nicht. Dies ist keine Russland-Debatte, sondern eine Debatte um ihn und seine eigenen Maßstäbe. Welche Werte leiten ihn? Ist das der Mann, den man einst aus Überzeugung gewählt hat? Den man vielleicht sogar bewundert hat? Seine SPD steht für Menschenrechte, Freiheit, Völkerverständigung und all das. Er selbst stand dafür.

(...) Schröder kann damit vielleicht sogar leben, der Lohn stimmt ja. Seine Partei und seine Anhänger weniger. Schade um ihn. Er schien ein ganz Großer zu sein.“

„Schröder lässt Fingerspitzengefühl vermissen“

General-Anzeiger (Bonn): „Auch ein Bundeskanzler außer Diensten wird nur sehr bedingt zum Privatmann. Wenn Gerhard Schröder für die Ostsee-Pipeline Nord Stream, an der der russische Staatskonzern Gazprom die Mehrheit hält, Fäden zieht oder über den Kreml-nahen Energiekonzern Rosneft die Aufsicht führt, tut dies nicht ein Herr Schröder aus Hannover, sondern der ehemalige Bundeskanzler.

(...) Schröder ist beinharter Lobbyist – und nun auch wieder Wahlkämpfer der SPD. Ob sein wohldotiertes Engagement für den Rosneft-Konzern, der wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der Halbinsel Krim von EU-Sanktionen betroffen ist, der SPD hilft, ist eine sehr offene Frage. Denn zu einem guten Wahlkampf gehören Entschlossenheit und Offensive ebenso wie Fingerspitzengefühl. Und genau dies lässt der ehemalige Kanzler und SPD-Vorsitzende vermissen.“

„Die Entscheidung für Rosneft ist eine gegen Rücksichten“

Mindener Tagblatt: „Der Privatmann Schröder muss und wird selber wissen, in wessen Dienste er sich da stellt. Dass er es als Ex-Kanzler der Bundesrepublik Deutschland tut, gibt allerdings auch dem Rest des Landes das Recht, dazu eine Meinung haben zu dürfen. Schon deswegen, weil es seine Ex-Kanzler mit nicht ganz unbescheidenen Steuermitteln davor bewahrt, nach Ende der aktiven Dienstzeit der Sozialhilfe anheimzufallen.

Und da ist nun einmal die Auffassung ziemlich weit verbreitet, dass die höchst einträgliche Spätkarriere des Alt-Kanzlers in Diensten eines nicht nur das Völkerrecht mit Füßen tretenden Autokraten eine eher fragwürdige Sache ist. Ja, Gerhard Schröder ist frei, sich zu entscheiden. Die Entscheidung für Rosneft ist allerdings auch eine gegen Rücksichten, die einem Alt-Kanzler nicht nur gut anstünden. Sondern auch von ihm erwartet werden können.“

„Das ist ein Armutszeugnis für jeden, der sich ehemaliger deutscher Bundeskanzler nennt“

Ludwigsburger Kreiszeitung: „Der Konzern profitierte davon, dass der Konkurrent Yukos zerschlagen und dessen Eigner Michael Chodorkowski ins Gefängnis geworfen wurde. Schröder kann weder Chodorkowski noch irgendeinem anderen Menschenrechtler in Russland heute direkt in die Augen sehen. Und das ist ein Armutszeugnis für jeden, der sich ehemaliger deutscher Bundeskanzler nennt. Für einen SPD-Mann erst recht.“

Im Video: ARD-„Deutschlandtrend“ – AfD legt erneut in Umfrage zu, Union verliert

flr/dpa/AFP/ots
Lesen Sie auch

Let's block ads! (Why?)

No comments:

Post a Comment

Search

Featured Post

Granblue Fantasy: Relink's Demo Will Make a Believer Out of You - Kotaku

depolitikblog.blogspot.com Before multiple friends of mine went out of their way to sing the praises of Granblue Fantasy: Relink to ...

Postingan Populer