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Thursday, November 30, 2017

Nach abfälligen Posts von Erika Steinbach - Eklat um Weihnachtsmarkt Elmshorn: Bürgermeister wehrt sich gegen Hasswelle

Nach abfälligen Posts von Erika Steinbach: Eklat um Weihnachtsmarkt Elmshorn: Bürgermeister wehrt sich gegen Hasswelle
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In der Auseinandersetzung um den Elmshorner Lichtermarkt ermittelt nun die Polizei wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung. Nachdem sich die frühere CDU-Politikerin Erika Steinbach in sozialen Netzwerken abfällig über ein Werbeplakat des Markts geäußert hatte.

Auf dem Plakat wird für den jährlich stattfindenden Lichtermarkt geworben. Zu sehen ist neben einem Weihnachtsbaum, Sternen und Lebkuchen auch ein dunkelhäutiges Mädchen, das auf einem weißen Hintergrund als Engel abgebildet ist. Steinbach postete das Plakat und schrieb darunter: „Ich kenne kein Land außer Deutschland, das seine eigene Kultur und Tradition so über Bord wirft.“

 

Sie erfuhr Unterstützung aus dem Netz, die nun Gegenstand von Ermittlungen ist. Die Auswertung der Facebook-Kommentare stehe noch aus, da einige unbekannte User das Bild kommentierten und daher schwer ausfindig zu machen seien, wie die Polizei berichtete.

Bürgermeister bekommt Morddrohungen

Elmshorns Bürgermeister Volker Hatje sagte zu dem Vorfall: „Wir sind von der diesjährigen Reaktion auf den Elmshorner Lichtermarkt, insbesondere in den sozialen Medien mehr als bestürzt.“

Bei den an die Stadt Elmshorn und deren (parteilosen) Bürgermeister gerichteten kritischen E-Mails sowie Einträgen und Nachrichten in sozialen Netzwerken. Nun werde in zehn Fällen eine strafrechtliche Relevanz geprüft, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Hatje selbst sagte, er habe privat Nachrichten erhalten, die man als Morddrohung auffassen könne. Unter anderem sei ihm geschrieben worden, die Galgen stünden bereit.

Politisches Umfeld inakzeptabel auf Lichtermarkt

Hatje betonte: „Für uns als Stadt ist es inakzeptabel, dass eine so traditionsreiche und von unserer christlichen Kultur geprägte Veranstaltung wie der Elmshorner Lichtermarkt instrumentalisiert wird, um im politischen Umfeld Stimmung zu machen.“

Die Stadt Elmshorn nennt ihren Weihnachtsmarkt gezielt „Lichtermarkt“ um sich zu unterscheiden. Seit 2011 verkörpert das dunkelhäutige Mädchen schon den Lichtermarkt. Damals waren 40 Elmshorner Kinder zu einem offenen Fotoshooting erschienen, um sich fotografieren zu lassen. An dem Fotoshooting nahmen Mädchen und Jungs vieler Nationen und Altersgruppen teil“, sagt Hatje, und betont: „Dass bei uns Menschen aus mehr als 120 verschiedenen Nationen leben, ist für uns als weltoffene Stadt supernormal. Wir lassen uns auf keine Diskussion ein, in dem Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden“, stellt Hatje klar.

Der Bürgermeister hofft auch dieses Jahr auf einen friedlichen Lichtermarkt: „Die Vorwürfe, dass unsere eigenen Traditionen, unsere Kultur und unsere Identität zerstört würden, sind nicht nur weit hergeholt, sie sind schlicht falsch. Den Versuch, die Stimmung auf unserem Markt derartig zu beeinträchtigen, halten wir für inakzeptabel.“

Im Video: "Zurückhaltung schadet nicht" - Scholz pfeift Vorlaut-Nahles nach GroKo-Forderung zurück

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