Der türkisch-armenische Journalist und Comedian Hayko Bağdat lebt in Deutschland im Exil. Weil er sich über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisch äußert, muss er sich fürchten. Er tritt nur noch mit Schussweste auf, auf der Straße begleiten ihn LKA-Bodyguards.
Bağdat erzählt im Interview mit der "Bild"-Zeitung, dass gegen ihn einige Verfahren in der Türkei laufen. Unter anderem auch von Erdogan selbst initiiert, wie er glaubt. Das mache eine Rückkehr in die Türkei vorerst unmöglich.
Doch auch in Deutschland befinde er sich nicht in Sicherheit: Dass er auf der Bühne mit schusssicherer Weste auftrete, hänge mit Informationen zusammen, die er bekommen habe.
"Es sind Mörder mit Waffen unterwegs, die irgendwann mal abdrücken werden"
Demnach seien "Auftragskiller in Deutschland bzw. Europa unterwegs. Im Visier haben sie im Exil lebende türkeistämmige armenische oder alevitische Personen. Da ich türkischer Staatsbürger bin, haben wir diese Informationen mit türkischen Abgeordneten und auch mit den deutschen Behörden geteilt. Daraufhin ordneten die Sicherheitsbehörden an, dass ich bei meiner Show eine kugelsichere Weste tragen soll", sagte Bağdat der Zeitung.
Obwohl ihm die deutschen Sicherheitsbehörden geraten hätten, nicht über seine Lage zu sprechen, habe er sich nun an die Öffentlichkeit gewarnt. Das hänge mit dem Autobahnattentat auf den kurdischstämmigen Fußball-Profi Deniz Naki zusammen. Menschen wie er und Bağdat müssten Gehör finden, denn "Deutschland kann uns alle nicht schützen", so der Journalist. Und weiter: "Es sind Mörder mit Waffen unterwegs, die irgendwann mal abdrücken werden."
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