Rechercher dans ce blog

Wednesday, February 7, 2018

Rücktritt vom Parteivorsitz - Martin Schulz erlöst die SPD – trotzdem ist sein Teil-Rückzug mutig

Rücktritt vom Parteivorsitz: Martin Schulz erlöst die SPD – trotzdem ist sein Teil-Rückzug mutig
Danke für Ihre Bewertung!
0

Zunehmend zeigte sich, dass Martin Schulz zu einem erheblichen Problem für die SPD geworden war. Nun macht er den Weg frei für Andrea Nahles und beweist damit Einsicht in die eigenen Fähigkeiten.

Martin Schulz hat Recht, wenn er sagt, verantwortliche Politiker müssten in sich gehen und fragen, ob sie an der richtigen Stelle stehen. Das ist honorig, wenngleich man schon einräumen muss, dass der noch amtierende SPD-Vorsitzende gar nicht so sehr in sein Innerstes hören musste. Der Unmut in der Partei mit seiner Amtsführung war seit geraumer Zeit deutlich hörbar.

Der Unmut artikulierte sich erstmals außergewöhnlich klar, als Schulz nach dem Scheitern der Jamaika-Gespräche ohne Not bei der Haltung blieb, die SPD werde in die Opposition wechseln. Und der Unmut zeigte sich auf dramatische Weise, als der Parteitag in Bonn den Mann, der inständig um eine Zustimmung zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen bat, regelrecht abtropfen ließ und ihn mit einem denkbar knappen Ergebnis ausstattete.

Die Sozialdemokraten waren „mit ihm durch“

Seither war immer wieder zu hören, dass die Partei „mit ihm durch“ sei. Und es wurde vor allem in den vergangenen Tagen deutlicher, dass Martin Schulz selbst zum Hindernis bei der Mitgliederbefragung zu der heute vorgestellten Vereinbarung mit der Union zu werden drohte.

Denn es sah danach aus, dass die SPD ihren Vorsitzenden nur loswerden konnte, wenn sie mehrheitlich mit Nein stimmte. Das ist nun anders. Schulz hat sich dem Druck gebeugt, der auch aus der Führungsriege auf ihn ausgeübt wurde. Er ist also ein getriebener Einsichtiger.

Als Außenminister muss er sich beweisen

Trotzdem: Auch wenn der Schritt der politischen Selbsterhaltung dient, ist er mutig. Denn es gehört schon ein gewisses Maß an Standfestigkeit dazu, auf der politischen Bühne bleiben zu wollen, wenn der Wind dermaßen heftig ins Gesicht weht. Schulz will nun Außenminister werden. Möglicherweise zieht es ihn irgendwann auch zurück nach Europa.

Was Martin Schulz heute präsentierte, ist darum ein Teil-Rückzug. Er geht aus dem Amt, in dem er gescheitert ist, und eröffnet der SPD die Chance zum Neustart. Wie er sich als Außenminister schlägt, wird er zeigen müssen – vorausgesetzt die SPD-Basis ist überzeugt von dem, was Schulz, Nahles und Co. sich ausgedacht haben.

Im Video: Reporter fragt nach Schicksal Sigmar Gabriels – und erwischt Schulz kalt

Lesen Sie auch

Let's block ads! (Why?)

No comments:

Post a Comment

Search

Featured Post

Granblue Fantasy: Relink's Demo Will Make a Believer Out of You - Kotaku

depolitikblog.blogspot.com Before multiple friends of mine went out of their way to sing the praises of Granblue Fantasy: Relink to ...

Postingan Populer