Die frühere Femen-Aktivistin Zana Ramadani erhebt in ihrem neuen Buch Medienberichten zufolge Vorwürfe gegen Ex-Bundespräsident Joachim Gauck.
In dem Buch über die „Metoo“-Bewegung, die gegen alltägliche sexuelle Belästigung kämpft, schildert Ramadani auch einen Besuch im Schloss Bellevue beim damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Dabei soll es zu einem Dialog gekommen sein, den Ramadani in ihrem Buch wiedergebe, berichtet der „Berliner Kurier“.
In Anspielung auf den oft barbusigen Protest von Femen habe Gauck Ramadani gefragt: „Aber Sie ziehen sich doch heute hier nicht aus?“ Diese habe verneint und hinzugefügt, dass es ja auch nicht so einfach wäre, „dieses Kleid auszuziehen“. Darauf habe der damalige Bundespräsident geantwortet: „Wenn nur das das Problem ist, dann kann ich Ihnen helfen.“
Die Ex-Femen-Aktivistin habe den Dialog als peinlich empfunden, schreibt die Zeitung. Bis dato habe kein Außenstehender den Wortwechsel bestätigt. Gauck äußere sich dazu nicht.
Ramadani berichte außerdem von einem gemeinsamen Foto, bei dem Gauck ihr um die Hüfte gefasst haben soll. „Er hatte mich nicht gefragt, ob er das dürfe, und ich hatte ihn nicht dazu aufgefordert, das zu tun“, schreibe sie in ihrem Buch. Der „Berliner Kurier“ bemerkt dazu, es gebe Fotos von Gauck und Ramadani, auf denen beide eng zusammenstünden und die Ex-Femen-Aktivistin „nicht unglücklich“ aussähe. In ihrem Buch schreibe sie über den früheren Bundespräsidenten, dieser sei zwar „ein kleiner Grapscher, aber sicher auch ein Gentleman“.
Gauck-Anwalt weist Vorwurf zurück
Gauck habe dazu über seinen Anwalt mitteilen lassen, der Vorwurf entbehre „jeglicher Grundlage“. Lese man den Text genau, „steht da lediglich, dass Herr Gauck für ein Foto fotoüblich seine Hand um sie gelegt hat und äußert dann lediglich eine Vermutung in ihrem Text, dass die Hand tiefer rutschen könnte, was aber tatsächlich überhaupt nicht geschehen ist“. Von einem „Grabschen“ zu sprechen, sei vor diesem Hintergrund „schlicht absurd“.
Ramadani gehörte zu den Gründerinnen des Vereins „Femen Deutschland“ und beteiligte sich an zahlreichen Protestaktionen. Als Begründung für ihren Rückzug nannte sie unter anderem „Gender-Feministinnen“ in der Bewegung sowie die Aktion einer „Femen“-Frau, die sich aus Protest gegen die Pegida-Bewegung „Bomber Harris, do it again“ auf die Brüste pinseln ließ - eine Anspielung auf die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg. Mittlerweile macht sich Ramadani vor allem als Autorin und Islamkritikerin einen Namen. Sie kritisiert kopftuchtragende Frauen und muslimische Mütter, die ihre Söhne zu verweichlichten Paschas erzögen, die der westlichen Leistungsgesellschaft nicht gewachsen seien.
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