
Der Putin-treue Bikerclub "Nachtwölfe" breitet sich offenbar von Russland nach Westen aus. Die Motorradgang, die sich selbst als eine Art Leibgarde des russischen Präsidenten Wladimir Putin betrachtet, hat einen neuen Stützpunkt in der Slowakei. Das slowakische Außenministerium ist beunruhigt über diese Entwicklung und kündigt eine "sorgfältige Überwachung" an.
In der neuen Basis der "Nachtwölfe" in Dolna Krupa, einem Dorf 70 km von der Hauptstadt Bratislava entfernt, stehen alte Militärfahrzeuge – wie die BBC berichtet, nennen die Biker ihren neuen Stützpunkt ein Museum für den Zweiten Weltkrieg. Sie wollen dort die Erinnerung an Motorrad-Einheiten der Roten Armee ehren. Die russische Regierung spricht laut BBC vom "europäischen Hauptquartier" der Nachtwölfe.
Biker unter US-Sanktionen
Die etwa 5000 Mann starke Bikergang steht unter US-Sanktionen und wird beschuldigt, den prorussischen Rebellen in der Ukraine militärische Hilfe geleistet zu haben. Der Sprecher des slowakischen Außenministeriums, Peter Susko, warnt in der "BBC", dass die Aktivitäten der Nachtwölfe "sorgfältig überwacht" werden müssten.
"Wir glauben, dass der Einfluss ihrer Mitglieder schädlich ist, insbesondere bei der Verbreitung ihrer Meinungen, die das Ziel hat, die Geschichte umzuschreiben", sagte der Sprecher. Als Beispiele nannte er die Annektierung der Krim durch Russland, die Verklärung Stalins als großen Helden und die Bezeichnung der Nato als eine kriminelle Organisation.
Slowakische Regierung spricht von "Sicherheitsrisiko"
Auch der slowakische Präsident Andrej Kiska lässt kein gutes Haar an den Nachtwölfen. Für ihn sind sie lediglich ein "Werkzeug des Regimes, das an der Besetzung eines Nachbarlandes beteiligt war" – eine Anspielung auf Russlands Intervention in der Ukraine. Er nannte den Stützpunkt der "Nachtwölfe" "ein ernstes Sicherheitsrisiko" für die Slowakei, wie die "BBC" schreibt.
Auf dem neuen Gelände sind die Rocker nicht alleine. Eine slowakische nationalistische Gruppe namens NV Europa, angeführt von Jozef Hambalek, teilt sich das Gelände, eine frühere Schweinefarm, mit den Nachtwölfen. Der hat vergangene Woche Journalisten von "Radio Free Europe" bedroht, die außerhalb der Biker-Basis Filmaufnahmen drehten. Westlichen Medien wirft er Russophobie und anti-sowjetische Vorurteile vor.
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