Nach einem tödlichen Streit auf dem Stadtfest in Chemnitz demonstrieren am Sonntag über 800 Rechte in der Innenstadt, es kommt zu hässlichen Jagdszenen auf Linke und Migranten. Am Montag dann versammeln sich Tausende Nazis und Gegendemonstranten in der Stadt. Die Bilanz: Mehrere Verletzte und eine Polizei, die einräumen muss, zu wenige Beamte aufgeboten zu haben. Alle Entwicklungen im News-Ticker von FOCUS Online.
- Tödliche Auseinandersetzung auf Stadtfest
- Am Sonntag kam es in Chemnitz am Rande eines Stadtfestes zu spontanen Demonstrationen
- Unter den Demonstranten sollen "gewaltbereite Rechte" gewesen sein
- Videos in sozialen Medien zeigten Übergriffe auf Migranten
- FOCUS-Online-Reporter Sebastian Lang ist in Chemnitz vor Ort
Justizbeamter wegen Veröffentlichung von Haftbefehl suspendiert
17.58 Uhr: Wegen der Veröffentlichung des Haftbefehls im Fall Chemnitz ist ein Justizvollzugsbeamter aus Dresden vom Dienst suspendiert worden. Durchsuchungen und weitere Ermittlungen hätten einen Anfangsverdacht gegen den Mann derart erhärtet, dass ihm "mit sofortiger Wirkung vorläufig die Führung der Dienstgeschäfte verboten", wurde, erklärte das sächsische Justizministerium am Donnerstag. Der Haftbefehl gegen einen Beschuldigten im Fall des in Chemnitz getöteten 35-jährigen Deutschen war am Mittwoch im Internet teils geschwärzt auf verschiedenen Seiten aufgetaucht.
Justizbeamter behauptet nach Totschlag in Chemnitz: "Ich hab den Haftbefehl veröffentlicht"
Donnerstag, 30. August 2018, 17.22 Uhr: Nach dem Messermord in Chemnitz kursierten im Internet Bilder eines Haftbefehls. Zunächst wurde gerätselt, wer diesen veröffentlicht hat. Nun meldet sich ein Justizbeamter und gesteht die Veröffentlichung und Verbreitung des Haftbefehls.
Das berichtet die „Bild“-Zeitung. „Ich habe den Haftbefehl fotografiert und weitergegeben, weil ich wollte, dass die Wahrheit und nur die Wahrheit ans Licht der Öffentlichkeit kommt“, erklärt er.
Der Bremer Bürgerschaftsabgeordnete Jan Timke hatte einen der Chemnitzer Haftbefehle vorübergehend auf seinem Facebook-Account eingestellt und sich damit möglicherweise strafbar gemacht. Der Politiker der rechten Wählervereinigung "Bürger in Wut" erklärte am Donnerstag vor Journalisten, dass er den umstrittenen Post lediglich übernommen und noch am Mittwoch gelöscht habe. Der "inkriminierte Post" sei bereits zuvor in vielen sozialen Medien, Internet-Blogs und -foren und von Medien verbreitet worden. "Weder meine Mitarbeiter noch ich sind Urheber dieses Leaks", sagte Timke.
Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten am Mittwochabend gegen 21.20 Uhr seine private Wohnung in Bremerhaven und beschlagnahmten dabei sein Handy, einen Computer und ein Tablet. "Das müssen wir jetzt auswerten", sagte Oberstaatsanwalt Frank Passade. Timke betonte, er habe den Beamten alle Passwörter zur Verfügung gestellt und kooperiere in vollem Umfang. Fragen wollte Timke nach seinem kurzen Statement am Donnerstag nicht zulassen. Offen blieb deshalb auch, warum er den Post überhaupt einstellte.
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