Nach einem tödlichen Streit auf dem Stadtfest in Chemnitz demonstrieren am Sonntag über 800 Rechte in der Innenstadt, es kommt zu hässlichen Jagdszenen auf Linke und Migranten. Am Montag dann versammeln sich Tausende Nazis und Gegendemonstranten in der Stadt. Die Bilanz: Mehrere Verletzte und eine Polizei, die einräumen muss, zu wenige Beamte aufgeboten zu haben. Alle Entwicklungen im News-Ticker von FOCUS Online.
- Tödliche Auseinandersetzung auf Stadtfest
- Neue Kenntnisse zum Asylstatus des mutmaßlichen Täters
- Am Sonntag kam es in Chemnitz am Rande eines Stadtfestes zu spontanen Demonstrationen
- Unter den Demonstranten sollen "gewaltbereite Rechte" gewesen sein
- Videos in sozialen Medien zeigten Übergriffe auf Migranten
- FOCUS-Online-Reporter Sebastian Lang ist in Chemnitz vor Ort
Kretschmer wertet Gespräche in Chemnitz als "sehr wichtig"
Freitag, 31. August 2018, 11.13 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat seine Gespräche in Chemnitz als "sehr wichtig" bezeichnet. Diese könnten aber nur ein Anfang sein, sagte Kretschmer im ZDF-"Morgenmagazin". Der Regierungschef war am Donnerstagabend zu einem schon länger geplanten Bürgergespräch in Chemnitzgewesen, wo es in den vergangenen Tagen zu massiven Ausschreitungen gekommen war.
Er habe den Eindruck gewonnen, dass viele Menschen sich ungerecht behandelt fühlten, sagte Kretschmer. Es sei "ganz wichtig", zwischen denen zu trennen, die Gewalt säten oder Hass streuten, sowie den Menschen aus der bürgerlichen Mitte. Das dürfe nicht in einen Topf gerührt werden.
Er zeigte sich aber überzeugt, dass jetzt die Chance bestehe, die Menschen aufzurütteln. Es müsse dafür gesorgt werden, "dass die Extremisten an den Rand gedrückt werden".
Es dürfe nicht vergessen werden, dass ein Tötungsdelikt der Ausgangspunkt der Auseinandersetzungen gewesen sei, sagte Kretschmer. Doch es gebe keine Rechtfertigung dafür, Menschen anzugehen, die anders aussähen. In Chemnitz war am Wochenende ein 35-jähriger Deutscher getötet worden. Tatverdächtig sind zwei Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien.
Kretschmer hatte am Donnerstagabend in Chemnitz um Vertrauen in die staatliche Ordnung geworben. Die Veranstaltung wurde von einer neuen Kundgebung der rechtsextremen Organisation Pro Chemnitz begleitet - die Polizei registrierte mindestens acht Straftaten.
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