
Ärzte der Berliner Charité haben über den Gesundheitszustand des möglicherweise vergifteten Pjotr Wersilow von der russischen Polit-Punkband Pussy Riot informiert.
Der mutmaßlich vergiftete Pussy-Riot-Aktivist Pjotr Wersilow ist nach Angaben seiner Ärzte in Berlin außer Lebensgefahr. Wersilows Gesundheitszustand verbessere sich "von Tag zu Tag und er ist nicht mehr vital gefährdet", erklärte Charité-Vorstandschef Karl Max Einhäupl am Dienstag. Die Ärzte gingen allerdings "von einer jetzt schon fast eine Woche anhaltenden Intoxikation aus", deren genaue Ursache untersucht werde, fügte er mit Blick auf die Vergiftungserscheinungen des Patienten hinzu. Die Berliner Charité hält eine Vergiftung für wahrscheinlich. Dafür gebe es eine hohe Plausibilität, teilte das Universitätsklinikum mit. Man gehe davon aus, dass der Mann durch eine externe Quelle vergiftet wurde.
Der Patient sei noch ziemlich verwirrt, aber man gehe davon aus, dass er komplett gesund wird.
Die Bundesregierung sei informiert worden, aber man handele nicht auf Weisung der Politik.
Beim Finalspiel der Fußball-WM Mitte Juli war Wersilow mit drei anderen Band-Mitgliedern in Uniformen auf das Feld gerannt, um unter anderem gegen Polizeigewalt zu demonstrieren. Die "Flitzer" wurden zu wochenlangen Arreststrafen verurteilt. Wersilow ist nach Angaben seines Umfelds erkrankt, nachdem er in einem Moskauer Gericht etwas gegessen hat. Er war am Samstagabend in Berlin mit einem Ambulanzflugzeug gelandet. Pussy Riot ist mit spektakulären Aktionen gegen Justizwillkür und Korruption bekannt geworden.
Auch die Pussy-Riot-Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa und Veronika Nikulschina wollen sich Dienstag bei der Pressekonferenz äußern. Die Bundesregierung ist nach Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amts besorgt über seinen Gesundheitszustand.
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