Der Standard in französischen Bistros gehe seit Jahren zurück, so Philippe Faure, Präsident von Frankreichs Tourismusvermarktung "Atout France": "Vor 40 Jahren konnten Sie durch das ganze Land reisen und alle 20 Kilometer für ein gutes Essen anhalten. Überall gab es gute Restaurants." Heute sei das nicht mehr so. Wenn man ohne Gastronomieführer durch Frankreich führe, habe man kaum eine Chance, zufällig auf ein gutes Restaurant zu treffen. Da seien die Möglichkeiten in der Schweiz, Spanien oder Italien größer.
Auch in den Großstädten sei die Situation nicht besser, betont Faure: "Zu wenige gute Bistros und zu wenige junge Leute, die gerne gut kochen wollen."
Bei aller Kritik befinden sich die beiden besten Restaurants der Welt in französischer Hand: "Guy Savoys Riverside" in Paris und das "Le Bernardin" in New York, geführt vom in Frankreich geborenen Eric Ripert. Das geht aus dem internationalen Gastronomie-Ranking "La Liste" 2019 hervor, das seit vier Jahren die weltweit 1000 besten Restaurants auszeichnet - und dessen Initiator Philippe Faure ist.
Das Ranking wertet Millionen von Rezensionen aus und fasst sie in einer App zusammen. Basis sind Bewertungen von Gastroführern wie dem Guide Michelin, Zeitungen wie der New York Times und von Onlineportalen wie Yelp oder Tripadvisor. "La Liste" wurde 2015 als Gegengewicht zum britischen Restaurantführer "The World's 50 Best Restaurants" gegründet, dem seit langem vorgeworfen wurde, Frankreichs Küche zu diskreditieren.
fm/ks (france.fr, leparisien.fr, AFP)
*Der Beitrag "Schlecht essen in Frankreich?" stammt von Deutsche Welle. Es gibt keine redaktionelle Prüfung durch FOCUS Online. Kontakt zum Verantwortlichen hier.
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