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Sunday, March 31, 2019

Weltfamilienkongress in Verona - In einer romantischen italienischen Stadt eröffnen Radikale den Krieg gegen die Frau

Weltfamilienkongress in Verona: In einer romantischen italienischen Stadt eröffnen Radikale den Krieg gegen die Frau

Christliche Fundamentalisten und rechte Politgrößen kommen in Verona zusammen, um gegen Rechte für Frauen und Homosexuelle zu agitieren. Auch eine deutsche Prominente ist dabei. Hinter dem Treffen steht ein weltweites Netzwerk – mit Verbindungen nach Russland.

Aus Protest gegen einen von konservativen christlichen Gruppen organisierten Weltfamilienkongress sind am Samstag in der norditalienischen Stadt Verona Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Die Polizei sprach am Nachmittag von rund 20.000 Teilnehmern.

Zu der Kundgebung hatten feministische Organisationen, Gewerkschaften und linke Gruppierungen aufgerufen. Demonstranten waren aus ganz Italien angereist. An den umliegenden Parkplätzen wurden 140 Busse gezählt.

Stargast Salvini

Das am Freitag begonnene internationale Treffen gilt als Sammelpunkt erzkonservativer Christen und rechter Politiker, die sich gegen Abtreibung und die Ehe für Alle positionieren. Am Samstag sprach dort auch die deutsche Adelige Gloria von Thurn und Taxis. Es dürfe keine Berührungsängste und Sprechverbote geben, sagte Thurn und Taxis zu ihrer Teilnahme. „Das war ja im Kommunismus so, aber in der freien Welt muss man doch reden dürfen und auch die Argumente hören“, sagte sie.

Außerdem wurde ein Auftritt des italienischen Innenministers und Chefs der rechten Partei Lega, Matteo Salvini, erwartet. Salvini hatte allerdings schon vor der Tagung gesagt, „gesellschaftliche Errungenschaften“ der vergangenen Jahre sollten in Italien nicht zurückgedreht werden. Er sprach sich damit gegen eine Verschärfung des Abtreibungs- oder Scheidungsrechts aus. Es gehe ihm vielmehr darum, wie man italienischen Familien helfen könne.

Rückschläge für Frauenrechte

Unter der populistischen Regierungskoalition Italiens aus der linken Fünf-Sterne-Bewegung und der rechten Lega Nord hat der Kampf um Frauenrechte zuletzt allerdings eine Reihe von Rückschlägen erlitten. Für Empörung sorgte etwa der Freispruch für in einem Gerichtsprozess gegen zwei Männer um eine mutmaßliche Vergewaltigung, in dem der Richter das Opfer für „zu maskulin“ hielt, um zum Ziel einer Vergewaltigung zu werden. Der Prozess wird jetzt neu aufgerollt.

In einem anderen Fall Anfang März erhielt ein Mann eine reduzierte Gefängnisstrafe nach dem Mord an seiner Frau, weil der Richter ihm zugute hielt, er sei „verärgert und verzweifelt“ wegen der Affäre seiner Frau mit einem anderen Mann gewesen. Und die Provinz, in der Verona liegt, hatte 2018 das härteste Anti-Abtreibungs-Gesetz des ganzen Landes verabschiedet.  

Dunkles Netzwerk mit Verbindungen nach Moskau

Hinter dem Treffen, das jedes Jahr in einem anderen Land stattfindet, steht ein christlich-fundamentalistisches Netzwerk evangelikaler Prägung aus den USA, das teilweise wiederum finanzielle Hilfen von russischen Geschäftsleuten mit Verbindungen zur Regierung in Moskau sowie zur russisch-orthodoxen Kirche erhält. Der Kongress war 1995 in Moskau gegründet worden.

Der Vatikan hält sich von dem Kongress in Verona fern. Papst Franziskus bekräftigte am Samstag auf seiner Reise nach Marokko laut Nachrichtenagentur Ansa die Worte des Kardinalstaatssekretärs Petro Parolin, das Treffen sei von der Sache her korrekt, aber von der Methode her verkehrt.

Im Video: AfD fordert Details zu Messerstecher-Statistik – Polizei führt sie mit Antwort vor

flr/mit dpa
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