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Thursday, November 30, 2017

Schon wieder Manching - 17 Polizeistreifen im Einsatz: Flüchtlinge randalieren bei Taschengeldausgabe

Schon wieder Manching: 17 Polizeistreifen im Einsatz: Flüchtlinge randalieren bei Taschengeldausgabe
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17 Polizeistreifen waren in der Manchinger Flüchtlingsunterkunft im Einsatz, um die tumultartige Lage im Transitzentrum wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mitarbeiter der Auszahlungsstelle hatten sich in den Räumen verbarrikadiert, in der alle 14 Tage Taschengeld nach dem Asylbewerbergesetz ausgezahlt wird.

Wie der Streit zustande kam, sei bislang noch unklar, teilte ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord FOCUS Online auf Anfrage mit. Insgesamt hätten rund 100 Personen vor der Auszahlungsstelle gewartet, als der Tumult ausgebrochen sei. „An den Randalen war eine größere Gruppe von offenbar deutlich mehr als 20 Personen beteiligt“, so der Sprecher.

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Flüchtlinge hatten Sperrgitter herausgehoben und versucht, damit die Tür der Auszahlungsstelle einzurammen, die kurz nach dem Ausbruch der Tumulte von den Mitarbeitern versperrt worden war. Sie verbarrikadierten sich mit dem Sicherheitspersonal in der Auszahlungsstelle. Gegen die Eindringlinge sei Pfefferspray eingesetzt worden. Zwei Sicherheitsdienstleute sowie vier Flüchtlinge sollen bei den Ausschreitungen leicht verletzt worden sein. Der Sachschaden belaufe sich auf rund 500 Euro.

Oft eskalieren die Streits schon durch Kleinigkeiten

Die genaue Klärung der Umstände, die zu der Randale führte, werde mindestens bis Anfang nächster Woche dauern, so der Polizeisprecher zu FOCUS Online. „Die Vernehmungen der 100 Personen sind kompliziert, weil wir Dolmetscher einsetzen müssen.“ Oft reichten kleine Anlässe um Essenszubereitung oder das Hören von Musik aus, um die Lage kurzfristig eskalieren zu lassen, so der Sprecher.

Für Jana Weidhaase vom Bayerischen Flüchtlingsrat war das eine Eskalation mit Ansage. Sie kritisierte im Bayrischen Rundfunk, dass die Unterbringung und die Betreuung der Geflüchteten unzulänglich sei. Weil in Manching zu viele Menschen auf zu wenig Raum lebten fordert sie, dass die Flüchtlinge in kleineren Einrichtungen untergebracht werden sollten - und die Manchinger Flüchtlingsunterkunft zu schließen.

Im Video: Ein Todesopfer und mehrere Verletzte nach Brand in Aufnahmeeinrichtung

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Erst vor wenigen Tagen hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann eine Erhöhung der Polizeipräsenz und vermehrte Kontrollen der Flüchtlinge angekündigt. Das Innenministerium hatte diese Maßnahme mit einer „deutlichen Zunahme der durch Zuwanderer begangenen Straftaten“ in und um das Transitzentrum für Flüchtlinge begründet, das sich auf dem Gelände der Max-Immelmann-Kaserne befindet.

Im Jahr 2016 sei die Zahl dieser Taten im Jahresvergleich von 602 auf 955 angestiegen. Jetzt stabilisierten sich die Zahlen auf einem hohen Niveau. „Von Januar bis September 2016 waren es 746 Straftaten, im gleichen Zeitraum 2017 waren es mit 735 Straftaten nur geringfügig weniger“, sagte Herrmann.

Heftige Kritik an Herrmanns Polizeikonzept: "Kriminalisierung von Flüchtlingen"

Die Polizei habe auf die Entwicklungen bereits umfangreich reagiert. So würden im Umfeld des Transitzentrums mehr Streifen fahren und je nach Anlass mehr Beamte eingesetzt. Herrmann sagte, dass die Polizeiinspektion Ingolstadt zudem von 201 auf 221 Stellen aufgestockt worden sei und es auch bei der Sicherheitswacht mehr Mitarbeiter gebe. Ab 1. Dezember sollen weitere Polizisten, die bislang am Münchner Flughafen eingesetzt sind, in Ingolstadt aushelfen. Der Bayerische Flüchtlingsrat kritisiert das neue Polizeikonzept scharf. Es sei eine „Kriminalisierung von Flüchtlingen“.

Der Freistaat betreibt in Manching und Bamberg zentrale Aufnahmeeinrichtungen in ehemaligen Kasernen, in denen die Asylverfahren beschleunigt werden sollen, um Flüchtlinge ohne Bleiberecht schneller abschieben zu können.

Mit Agenturmaterial

Im Video: Zu viele Asylbewerber in Hof - nun muss die bayerische Regierung eingreifen

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