Erstmals ist einem Medienbericht zufolge ein Kind einer deutschen Anhängerin der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus irakischer Haft entlassen und in die Bundesrepublik gebracht worden.
Das berichteten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag. Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass ein Kind einer im Irak inhaftierten deutschen Staatsangehörigen in die Bundesrepublik gebracht wurde. Ob die Frau tatsächlich eine IS-Anhängerin ist oder war, war zunächst nicht zu erfahren.
Nach dem Bericht handelt es sich um einen 14 Monate alten Jungen, der im IS-Gebiet geboren ist. Seine Eltern stammen demnach aus Hessen und sitzen im irakischen Erbil in Untersuchungshaft.
Gegen die beiden werde in Deutschland und im Irak wegen Terrorismusverdachts ermittelt. Der Großvater des Jungen sei in den Irak gereist und habe das Kind unter Vermittlung des Auswärtigen Amtes und mit Zustimmung der irakischen Justiz übergeben bekommen. Zuvor habe ein DNA-Test die Verwandtschaft nachgewiesen.
Die Kinder können nichts für den Irrsinn der Eltern
Die Entscheidung, die Kinder nach Hause zu holen, wird in der Bundesregierung mit humanitären Erwägungen und der Schutzpflicht für die eigenen Staatsbürger begründet, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Zudem könnten die Kinder nichts für den Irrsinn ihrer Eltern und seien entweder in jungen Jahren dorthin verschleppt oder dort geboren worden.
Die Bundesregierung hatte zuletzt vermutet, dass mehr als 100 Kinder von aus Deutschland ausgereisten Anhängern der Terrormiliz IS in die Heimat zurückkehren könnten. Das war vor Anfang Januar aus einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervorgegangen, über die die "Welt" berichtet hatte.
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