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Thursday, August 30, 2018

Zeitzeuge: „Ich wollte ihn erstechen“ - 17-jähriger Vietnamese wollte McCain töten – heute trauert er um verstorbenen Senator

Zeitzeuge: „Ich wollte ihn erstechen“: 17-jähriger Vietnamese wollte McCain töten – heute trauert er um verstorbenen Senator
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Mit dem Tod des US-Senators John McCain stand auch dessen Militäreinsatz wieder im Fokus. US-Präsident Donald Trump tat sich schwer damit, den verstorbenen Veteranen zu würdigen – schließlich war er bis zuletzt ein erbitterter politischer Widersacher. Ganz anders verhalten sich die Menschen in Vietnam, wo McCain fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft war. Dort wird der US-Politiker geehrt.

Der 68-jährige Vietnamese Le Tran Lua hat eine besondere Beziehung zum verstorbenen John McCain: Als jugendlicher Fabrikarbeiter in Nordkorea war er dabei, als McCains Kampfjet im Jahr 1967 abgeschossen wurde und der Pilot mit dem Fallschirm über Hanoi abspringen musste. „Ich rannte sofort in die Küche und holte ein Messer“, erzählte Lua dem Nachrichtensender „CNN“.

Als McCain in einem See im Zentrum von Hanoi landete, sei Lua zu ihm geschwommen und habe ihn an den Haaren gepackt. „Ich sprach kein Englisch, also rief ich auf Französisch ‚Hände hoch‘“, erzählte er. Der damals 17-Jährige hielt den US-Piloten für den Vorboten einer Invasion. „Ich wollte mit dem Messer zustechen. Aber die Leute um mich herum riefen, ich solle es nicht tun“, so der Vietnamese.

McCain als großer Versöhner

Doch in den Jahrzehnten seit dem Vietnamkrieg hat sich die Rolle John McCains drastisch gewandelt. Wie viele seiner Landsleute würdigt Le Tran Lua heute dessen Bemühungen, die Beziehungen zwischen den USA und Vietnam zu normalisieren. Der 68-Jährige ist traurig über McCains Tod: „Ich habe immer gehofft, ihn einmal wiederzusehen. Er war ein großer Wendepunkt in meinem Leben.“

Den Abschuss des Jagdbombers und neun weiterer Kampfflugzeuge würdigte die kommunistische Führung einst mit einem Denkmal an John McCains Landestelle. Doch nach dessen Tod entstand dort eine Gedenkstätte für den US-Politiker, wie „CNN“ berichtet. Viele Vietnamesen legten aus Trauer Blumen, Weihrauch und Geld nieder. Auch die US-Botschaft in Hanoi stiftete einen Kranz.

Fünf Jahre in Kriegsgefangenschaft

Im Jahr 1967 wurde McCain von den Nordvietnamesen in ein Gefängnis gebracht, in dem er die nächsten fünf Jahre verbrachte. In der Zeit wurde er eigener Aussage nach gefoltert – was Vietnam bis heute bestreitet. Die Gefängniswärter wollten von den gefangenen US-Soldaten ein Geständnis erzwingen, doch McCain schwieg. Erst 1973 kam er im Zuge des Pariser Waffenstillstandes frei.

Seine Standhaftigkeit respektieren auch seine früheren Wärter. „Er war ein zäher und starker Mann“, sagte der frühere Gefängnisleiter Trans Trong Duyet zu „CNN“. „Er stand treu zu seiner Ideologie.“ Auch Duyet betrauert den Tod des US-Senators, vor allem wegen dessen Einsatz für die US-vietnamesischen Beziehungen. Er würde ihn heute wie einen guten Freund begrüßen, so Duyet.

„Ein großer Freund Vietnams“

Das ehemalige Gefängnis ist heute ein staatliches Museum – auch McCain kam vor einigen Jahren zu Besuch. Und auch sonst hat sich viel geändert. Die US-Botschaft in Hanoi richtete ein Kondolenzbuch ein und viele Vietnamesen strömten in die Vertretung, um ihren Respekt zu zollen. „Wir danken ihnen sehr, Senator John McCain“, heißt es in Einträgen. Es kommen auch viele junge Menschen.

Der Vize-Außenminister Vietnams, Pham Quang Vinh, würdigte laut „CNN“ einen „großen Mann, großen Staatsmann und großen Freund Vietnams“. Auch der US-Botschafter in Hanoi, Daniel Kritenbrik, betonte die Bedeutung: „Es begann mit den Erfahrungen des Krieges und den Erfahrungen speziell von Senator John McCain – und heute sprechen wir über Partnerschaft und Freundschaft.“

Im Video: Noch vor seinem Tod: McCain verbot Trump auf Beerdigung zu kommen

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