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Sunday, September 2, 2018

„Ein Chef schaute mich angewidert an“ - Gut integriert und dennoch kein Ausbildungsplatz – ein junger Flüchtling verzweifelt

„Ein Chef schaute mich angewidert an“: Gut integriert und dennoch kein Ausbildungsplatz – ein junger Flüchtling verzweifelt
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Viele junge Flüchtlinge, die seit 2015 nach Deutschland kamen, bemühen sich nach Kräften, den Erwartungen gerecht zu werden: Sie lernen die deutsche Sprache, freunden sich mit der deutschen Kultur an und schreiben Bewerbungen für Ausbildungsplätze. Doch trotz Fachkräftemangel bleibt ihre Zukunft oft ungewiss. Die Frustration ist groß.

Mohamad Touteh kam im Jahr 2015 als 18-Jähriger nach Deutschland, wie die Nachrichtenseite „Der Westen“ berichtet. Seither habe der Syrer alles getan, um sich an seinem neuen Wohnort in Bochum zu integrieren – teils auf eigene Faust. Statt über ein Jahr auf einen staatlich organisierten Sprachkurs zu warten, habe er seine Kurse mit einem Aushilfsjob als Kellner selbst bezahlt.

Mit seiner syrischen Hochschulreife und dem bestandenen Sprachtest in der Tasche habe der „Vorzeigeflüchtling“ dann begonnen, sich um Ausbildungsplätze zu bewerben. Doch drei Jahre nach seiner Ankunft in Deutschland ist die Zukunft des Flüchtlings demnach immer noch ungewiss. „Ich kann ja gar keine Erfahrung haben, wenn mir niemand eine Chance gibt“, sagte er zu „Der Westen“. Selbst mit einem Praktikum wäre er schon zufrieden.

Keine Chancen trotz Azubimangel

Demnach habe er sich erst als Zahntechniker beworben. „Ich habe schon Erfahrungen im Labor gesammelt und zudem kann man in dem Bereich auch ein eigenes Labor eröffnen“, so der heute 22-Jährige. Nachdem das keinen Erfolg hatte, habe er einen Ausbildungsplatz als Kfz-Mechatroniker gesucht. Doch auch da landete Mohamad Touteh in einer Sackgasse - trotz des Azubimangels in Deutschland.

Dabei bringe der Migrant sogar immer seine Unterlagen persönlich bei den Firmen vorbei. Vereinzelt habe es dabei unschöne Erlebnisse gegeben: „Ein Chef schaute mich angewidert an und schüttelte immer wieder den Kopf.“ Doch für gewöhnlich habe er nette Menschen kennengelernt, so der 22-Jährige. Dennoch hieß es vor Ort höchstens, er solle sich in ein paar Monaten noch einmal bewerben.

Sorge um die Zukunft

Dabei bilden 14 Prozent der Betriebe in Nordrhein-Westfalen inzwischen Flüchtlinge aus – eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Doch gerade der Beruf des Kfz-Mechatronikers sei äußerst gefragt. Alle Bemühungen von Mohamad Touteh haben bisher nicht gefruchtet. Er wolle sich etwas aufbauen, wie einst sein Vater in Damaskus, sagte er zu „Der Westen“. Das fällt ihm schwer.

Er mag die deutsche Kultur, sagt er, vor allem dass es in Deutschland so reguliert zugehe. Für eine Ausbildungsstelle würde er überall hingehen, auch wenn er sich in Bochum wohlfühle. Doch immer noch müsse sich der gut integrierte und inzwischen gut deutsch sprechende Syrer mit seinem Kellnerjob über Wasser halten. Nach allen Misserfolgen verlässt ihn langsam der Mut. „Meine Zukunft liegt gerade in den Händen der Deutschen“, sagte er zu „Der Westen“.

Im Video: Palästinenser berichten von Alltagsrassismus in Chemnitz

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