In der Berateraffäre von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) haben einzelne Berater Summen von über 200 000 Euro in nur sieben Monaten kassiert. Das geht laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.
Ihr zufolge erhielten allein zehn externe Berater beim IT-Projekt "CITquadrat" im Zeitraum von Februar bis August 2018 insgesamt über zwei Millionen Euro für 1101 abgerechnete "Personentage" (à 8 Stunden). Sie kamen dabei auf Stundensätze von 223 bis 252 Euro. Ein Berater erhielt für 113 abgerechnete Arbeitstage so sogar eine Summe von 228.599 Euro. Insgesamt waren 74 externe Berater an dem Programm beteiligt, für das zwischen Februar und August 2018 insgesamt 7,4 Millionen Euro ausgegeben wurden.
Wehrexperte der Linksfraktion hält Bezahlung für "demokratisch fragwürdig"
Matthias Höhn, Wehrexperte der Linksfraktion im Bundestag, kritisierte in der "BamS": "Wenn man sich die Bezahlung anschaut, muss man davon ausgehen, dass die Berater besser das Verteidigungsministerium beraten, als es die Ministerin führt." In sieben Monaten hätten sie mehr verdient als die Ministerin in einem Jahr. Dies sei "demokratisch fragwürdig".
Der "Spiegel" hatte im September berichtet, dass nach Ansicht des Bundesrechnungshofs das Ministerium Beraterleistungen für "CITquadrat" regelwidrig aus einem Rahmenvertrag abrief, der ausdrücklich für andere Projekte vorgesehen war.
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